
© Kurier/Juerg Christandl
Hitzige Diskussion: Soll die Praterstraße eine Flaniermeile werden?
Stadtgespräch: Mehr als hundert Anrainer debattierten über die Zukunft der Praterstraße
Kaum ein Thema – abgesehen vielleicht vom Rauchen – sorgt bei den Wienern so sehr für hitzige Debatten wie der Verkehr. Das war beim Stadtgespräch vom KURIER gemeinsam mit ORF Wien heute "Praterstraße: Soll die Verkehrsader eine Flaniermeile werden?" einmal mehr zu beobachten. Das Separee im Stadtgasthaus Eisvogel war Donnerstagabend bis auf den letzten Platz gefüllt, die Stimmung schon vor den ersten Statements aufgeheizt.
Auf dem Podium saß zum einen der grüne Verkehrssprecher Rüdiger Maresch, dessen Partei die Lebensqualität der Praterstraße durch breitere Geh- und Radwege steigern möchte. Für den motorisierten Individualverkehr würde dabei nur eine Fahrspur pro Richtung übrig bleiben. "Ja, wollen Sie unsere Straße zerstören?", kam gleich ein Zwischenruf. Ein zweiter Anrainer: "Wenn ich flanieren möchte, gehe ich in die Prater Hauptallee."
"Sicher kein Stöpsel"

Es könne nicht sein, meinte Maresch, dass Autos auf der Praterstraße immer noch zwei Drittel des Platzes einnehmen. "Ja, na, Gott sei Dank ist das so", riefen daraufhin gleich mehrere Personen im Publikum. "Was Sie vorhaben, ist einfach ein Skandal", ergänzte Anwalt und Anrainer Manfred Ainedter.

"Attraktiv und sicher"
Maresch versuchte daraufhin aufzuzeigen, dass der Umbau auch den Autofahrern zugute käme: Seit Jahresbeginn seien auf der Praterstraße 300.000 Radler gezählt worden. Wenn die mit dem Auto fahren würden, gäbe es noch mehr Stau. Damit die Menschen also beim Radfahren bleiben – und noch mehr umsteigen – müsse es attraktive und sichere Wege geben. Unterstützung kam an dieser Stelle von Roland Romano von der Radlobby: "Wir müssen an die Zukunft denken – und Wien dementsprechend gestalten", meinte er.

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