Heumarkt: Massive Kritik an Wiener Stadtplanung

Heumarkt
Die Stadt beuge sich bei Widmungen den Interessen der Investoren.

Im Windschatten der Debatte rund um die Neugestaltung des Heumarkt-Areals geht die Architektenkammer mit der Stadt Wien hart ins Gericht. Denn die Stadt orientiere sich bei Widmungs- und Bebauungsplänen immer mehr an Investorenwünschen und nicht – wie gesetzlich eigentlich vorgeschrieben – am öffentlichen Interesse.

"Wir sind mittlerweile bei einem Zustand angelangt, wo sich Grundstückseigentümer ihre Bebauungsbestimmungen selbst schreiben. Das ist inakzeptabel", sagte Christoph Mayrhofer, Vorsitzender der Sektion Architekten in der Kammer. Es werde versucht, auf Basis der Investorenwünsche hinterher ein öffentliches Interesse zu konstruieren, so der Vorwurf.

Kritisch beäugt wurde in diesem Zusammenhang auch der Fachbeirat für Architektur und Stadtplanung. Dieser wird bei Umwidmungen und Änderungen von Bebauungsplänen befasst und gab erst in der Vorwoche das Okay zu den Anpassungen der Heumarkt-Pläne – allerdings nicht einstimmig.

Stadt kontert

Die Stadt will die Kritik nicht auf sich sitzen lassen. Die Wiener Stadtplanung stehe "auf einem soliden fachlichen Fundament", ließ das Rathaus per Aussendung wissen. Die Vorwürfe der Architektenkammer seien nicht nachvollziehbar.

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