Heumarkt: Hauchdünne Mehrheit für Projekt

Das geplante Hochhaus am Heumarkt
51 Gemeinderäte stimmten für das Projekt, 46 dagegen.

51 Jas, 46 Neins. So lautet das Ergebnis der namentlichen Abstimmung betreffend der Flächenwidmung auf dem Heumarkt-Areal. Damit ist die erforderliche Mehrheit gegeben. Das Projekt der Firma Wertinvest mitsamt des 66 Meter hohen Turms ist somit auf Schiene. Dafür kommt Wien nun voraussichtlich auf die rote Liste der UNESCO.

Der Abstimmung ging am Donnerstag noch eine mehrstündige Diskussion voraus. Der rote Gemeinderat Omar Al-Rawi brachte es Donnerstagmittag auf den Punkt. "Ein Sprichwort sagt: Es ist alles gesagt, aber nicht von allen. In diesem Fall kann man sagen: Es wurde alles gesagt, von jedem – und das schon drei Mal." Dennoch ließen es sich viele Mandatarenicht nehmen, noch einmal die für sie wesentlichen Punkte für oder gegen das Hochhaus-Projekt am Heumarkt zu erläutern.

Gut für die Bürger?

Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) verteidigte das Projekt bei ihrer Rede einmal mehr, erläuterte etwa, dass es gut für das Hotel, das Konzerthaus, den Eislaufverein, aber auch die Bürger sei und ersuchte die Gemeinderäte, den Antrag zu unterstützen.

"Wenn wir saubere Politik machen wollen, müssen wir dieses Plandokument ablehnen", erwiderte daraufhin Wiener Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger. Vizebürgermeister Johann Gudenus (FPÖ) nannte Rot-Grün "politische Totalversager". Und Gernot Blümel, Chef der Wiener ÖVP, nannte das Projekt "einen Ausdruck doppelter Unehrlichkeit" – einerseits gegenüber den Investoren, andererseits gegenüber der UNESCO – und forderte die Gemeinderäte auf, stattdessen den ÖVP-Antrag auf Neuwahlen zu unterstützen.

Alle roten und sieben grüne Mandatare brachten dennoch eine Mehrheit zustande.

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