„Heiße Phase“ im Praterreaktor vorüber

„Heiße Phase“ im Praterreaktor vorüber
Die "heiße Phase“ im Wiener Praterreaktor ist bereits vorüber - Details werden aber noch unter Verschluss gehalten.

Die heiße Phase“, sagt eine Sprecherin der Technischen Universität Wien, sei bereits vorüber. „Es ist alles gut über die Bühne gegangen.“ Die Bundeshauptstadt dürfte somit den „Castor-Transport-Light“ gut überstanden haben.

Wie berichtet, war in dem im Wiener Prater gelegenen Forschungsreaktor der TU in den vergangenen Wochen der Tausch von 91 mit Uran angereicherten Brennstäben vorgesehen. 77 neue Brennstäbe wurden unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen aus den USA geliefert. Ob die neuen Brennstäbe bereits in die Aufbereitungsanlage eingebaut wurden, ist aber unklar. Denn: „Noch ist der Forschungsreaktor nicht wieder in Betrieb“, sagt die TU-Sprecherin. Dies sei erst 2013 wieder der Fall. Zwar kann davon ausgegangen werden, dass die alten Brennstäbe österreichisches Hoheitsgebiet bereits wieder verlassen haben, mit Details wird aber noch gegeizt. „Wir müssen uns aus Sicherheitsgründen an gewisse Geheimhaltungsvereinbarungen halten“, sagt die Sprecherin. Im Klartext: So lange die verstrahlten Brennstäbe das Endlager in Idaho/USA nicht erreicht haben, wird um den Transport der Mantel des Schweigens gehüllt. Ein Vorgehen, für das Reinhard Uhrig von Global 2000 schon Anfang November Verständnis gezeigt hat: „Immerhin birgt der Transport ein nicht unwesentliches Terrorpotenzial.“ Die Umweltorganisation überlegte lange, ob sie den Transport – ähnlich wie in Deutschland – blockieren sollte. Aus Sicherheitsgründen habe man sich aber dagegen entschieden.

Der Praterreaktor wird seit 1962 und voraussichtlich noch bis 2025 betrieben. Zum Vergleich: Das Kraftwerk Temelin ist 12.000-mal leistungsstärker als der Forschungsreaktor in Riesenrad-Nähe. martin gantner

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