Heiratsschwindler nannte sich "Knightrider"

Heiratsschwindler nannte sich "Knightrider"
Der 26-Jährige soll die Frauen auch erpresst haben.

Eine gewisse Lisa hat ihn angeblich abserviert. Als der 26-jährige Gerüstbaugehilfe ihre Wohnung fertig hergerichtet hatte, durfte er gehen. „Ich hatte damals auf einmal keine Unterkunft mehr und wusste nicht, wo es langgeht.“

Das mussten Adelheid, Desiree, Tatiana, Paula, Nadine, Petra, Daniela, Doris und Azurra büßen.

Michael K. alias Berger alias Feder alias Scholl versprach den Damen laut Anklage eine Lebensgemeinschaft, spätere Hochzeit nicht ausgeschlossen, und nahm sie nach Strich und Faden aus. „Begräbniskosten für den Bruder (der sich bester Gesundheit erfreut, Anm.), die Überstellung der Pferde seiner Mutter nach Hamburg ...“, so lauteten einer Zeugin zufolge die Begründungen, warum sie dem Angeklagten mit Geld aushelfen sollte.

„Ich hab' viel Blödsinn herumerzählt, das geb' ich zu“, meinte der wegen Betruges und Erpressung Angeklagte am Montag im Wiener Landesgericht. Die Ehe will er nicht versprochen haben. Aber er knöpfte den Frauen Bankomatkarten, Schmuck, Silbermünzen, Handys, Sparbücher ab und ließ sie für ihn Mobilfunkverträge abschließen.

Schließlich muss man immer erreichbar sein, denn K. hatte meist gleichzeitig mehrere Feuer im Eisen. Außerdem verkaufte er die Handys, die von den Frauen finanziert wurden, gerne mit sattem Gewinn weiter.

Häfenbekanntschaft

Wenn die Frauen nicht mehr willig waren, soll K. Gewalt angedroht haben: Er sei schon im Gefängnis gesessen, weil er jemanden umgebracht habe. Dort habe er Mithäftlinge kennengelernt, die er vorbeischicken werde, damit sie die Frau vergewaltigen.

Einer anderen Frau gegenüber soll er sich als „Knightrider“ vorgestellt haben, angeblich eine berüchtigte Figur der Wiener Hooliganszene, die missliebige Personen zusammenschlagen lassen könne. Auf diese Weise soll der Angeklagte weiteres Geld aus den Frauen herausgepresst haben.

Das streitet K. (Verteidigung Christian Werner) ab. Dass er die Frauen betrogen und in zwei Fällen sogar deren Mütter bestohlen hat, als ihn diese durchschaut und an die Luft gesetzt hatten, gibt der Vorbestrafte zu. Er habe eben unter permanenten Geldsorgen gelitten.

Der Prozess wurde vertagt.

Kommentare