Handys gegen Cannabis: Justizwache verurteilt

Justizanstalt Wien-Simmering
Tauschhandel in der Justizanstalt Simmering: Der Beamte hatte die Telefone für die Insassen geschmuggelt.

Ein Justizwachebeamter, der Handys in die Justizanstalt Simmering geschmuggelt haben soll, ist am Montag im Wiener Landesgericht unter anderem wegen Amtsmissbrauchs zu 18 Monaten bedingter Haft verurteilt worden. Bezahlen ließ sich der 30-Jährige seine Tätigkeit mit Cannabiskraut, das ihm ein Insasse besorgt hatte. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Laut Anklage soll der Beamte von Jänner bis April 2014 erst 15 Handys und im Juni 2014 zwei weitere Mobiltelefone in das Gefängnis geschmuggelt worden sein. Dafür soll er insgesamt 27 Gramm Cannabiskraut erhalten haben. Unterstützung bekam er von zwei Insassen, die bereits Freigang hatten. Die beiden Häftlinge besorgten draußen die Handys und die Drogen. Danach trafen sie sich mit dem Beamten und übergaben ihm beides. Das Cannabis behielt der Wachebeamte, die Mobiltelefone brachte er in die Justizanstalt mit und überreichte sie den Insassen in seinem Dienstzimmer.

Dem Beamten wurde auch vorgeworfen, ein Telefon, das er bei einer Zellendurchsuchung im Mai 2014 gefunden hatte, nicht gemeldet, sondern behalten zu haben. Während der 30-Jährige am ersten Verhandlungstag Ende Mai den Schmuggel von lediglich fünf Handys zugegeben hatte, räumte er dann in der Verhandlung ein, elf Handys in die Haftanstalt geschleust zu haben. Er sagte, wegen seiner "schwierigen Lage" zu Hause die Drogen über die Häftlinge bestellt zu haben.

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