Handy-Raubserie in Wien: Acht weitere Fälle

Männer sind, was SMS und Whatsapp angeht, weniger aktiv als Frauen: Nur 30 Prozent der Männer schickt Nachrichten, während 43 Prozent der Frauen ihrem Partner täglich ein paar Zeilen schicken.
Polizei und Staatsanwaltschaft suchen noch nach unbekannten Opfern.

Es ist eine lange Liste von Fakten, die drei mutmaßlichen Handyräubern zur Last gelegt werden. Bisher waren elf Fälle bekannt, nun sind weitere acht hinzugekommen. Das sagte der Wiener Polizeisprecher Roman Hahslinger am Donnerstag auf Anfrage der APA.

Opfer sind meist Betrunkene oder Touristen

Die Verdächtigen sitzen seit Anfang Februar in Wien in Haft. Sie sollen ihre Opfer - meist Betrunkene oder Touristen - massiv bedroht und teils auch heftig geschlagen haben. Insgesamt werden ihnen nun mindestens 19 seit September 2015 begangene Raubüberfälle zur Last gelegt. Abgesehen hatten sie es auf teure Handys. Polizei und Staatsanwaltschaft vermuten, dass es noch mehr Opfer gibt, die Ermittlungen dauern an.

Die Beamten des Landeskriminalamts Wien, Außenstelle West, ermitteln gegen die mehrköpfige Tätergruppierung wegen Verdachts des Raubes, räuberischen Diebstahls, gewerbsmäßigen Diebstahls, schwerer Körperverletzung und gewerbsmäßigen Suchtgifthandels. Auch dass es weitere, noch unbekannte Beteiligte gibt, wird nicht ausgeschlossen. Konkrete Anhaltspunkte gebe es dafür aber nach wie vor nicht.

Täter waren gewalttätig

Die Beschuldigten sollen "in abwechselnder Konstellation" Raubüberfälle begangen haben. In einigen Fällen wurden die Opfer nach der Tat auch noch verprügelt, oder die Männer schlugen ihnen vor, ihre offensichtlich für nicht wertvoll genug befundenen Handys "zurückzukaufen". Prominentestes Opfer der rund um den Praterstern operierenden nordafrikanischen Gang war ein ehemaliger Rennradprofi. Er wurde am 27. September 2015 niederschlagen, nachdem er einen Diebstahl beobachtet und versucht hatte, einen Verdächtigen festzuhalten. Der Mann erlitt schwere Kopfverletzungen.

Bei der Festnahme der drei Männer - zwei Asylwerber aus Tunesien und einer aus Algerien - waren in deren Unterkünften 24 gestohlene Mobiltelefone und ein Laptop gefunden worden. Hinweise (auch vertraulich) nimmt das Landeskriminalamt Wien, Außenstelle West, unter der Telefonnummer 01-31310-25925 entgegen.

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