Handy-App statt Parkpickerl
Andreas Stückl ist Entdecker auf zwei Rädern. Sein Ziel: Er möchte die für Radfahrer bestehenden weißen Flecken von den Landkarten Europas tilgen. Gemeinsam mit einigen Entwicklern hat der einstige Fahrradkurier eine Navi-App fürs Handy entwickelt. Die Anwendung soll all jene, die das Rad einem Auto samt Pickerl vorziehen, sicher mittels GPS-Signal durch Wien, Berlin und Zürich lotsen.
„Wir wollen das Google für Fahrradfahrer sein“, sagt Stückl selbstbewusst. Die App ist Routenplaner für urbane Radler und Fremdenführer in einem. „Der User lädt eines der 24 Städtepakete aufs Handy. Das Kartenmaterial kann dann offline als Routenplaner genutzt werden.“ Mit einem Gummizug lässt sich jedes Smartphone an der Lenkstange montieren. Eine weibliche Stimme schickt den Radler dann auf fahrradfreundlichen Wegen zum gewünschten Ziel.
Hinauf zum "Himmel"
„Mit dem Rad kann man sich Städte individuell und schnell aneignen. Mit dem Auto musst du immer stur altbekannte Straßen befahren", sagt der gebürtige Bayer, der heute in Berlin lebt und der zuvor fünf Jahre auf Wiens Straßen unterwegs war. Als Radkurier kennt er die Stadt besser als die meisten. Die Touren, die die App in Wien vorschlägt, hat Stückl selbst programmiert. Die Ansage schickt einen etwa durch das „Altstadt-Labyrinth" oder „Hinauf zum Himmel". Die „Best of Wien an einem Tag"-Tour ist für Radtouristen gedacht, die die Bundeshauptstadt nicht mit den Öffis, sondern vom Sattel aus erkunden wollen. Die Sehenswürdigkeiten werden mit Wikipedia-Einträgen angeführt.
Die Städtepakete sind entweder gratis oder kosten 6,99 Euro. „Wir sind in jeder Stadt auf der Suche nach Kooperationspartnern", erklärt der Bayer das Geschäftsmodell. „In Graz hat die Stadtregierung etwa eine Einzellizenz erworben, wodurch es das Grazer Städtepaket zum Nulltarif gibt." Auch in Wien gab es Gespräche, doch Rot-Grün winkte ab. Wie berichtet, wird bereits an einer eigenen Rad-App gewerkt.
Die App gibt`s im iTunes Store. Mehr Informationen auf www.bikecityguide.org
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