Häupl spricht Klartext – und zwar auf Deutsch
Michael Häupl poltert. Das ist nicht neu und bedürfte keiner weiteren Erklärung, würden da nicht Erinnerungen wach. Und zwar an jenes Plakat, das sinnbildlich für die historische Niederlage der Wiener ÖVP bei den letzten Wien-Wahlen steht: „reden wir über bildung. am besten auf deutsch.“ Die Botschaft: Toleranz, ja, aber es geht auch anders. Was im Falle der ÖVP völlig absurd war – die Partei war schon damals Lichtjahre von der Regierungsverantwortung entfernt – ist im Falle der SPÖ bemerkenswert. Häupl versucht einen Spagat, um die breite Partei zu einen und für Blau-Wähler attraktiver zu werden. Er will nicht nur Köpfe, sondern auch die Herzen der Leute erreichen. Das Vorhaben ist gewagt: Gelingen kann es nur, wenn die SPÖ das Gemeinsame unterschiedlicher Kulturen weiter vor das Trennende stellt und markige Sager nicht als Begleitmusik zur durchaus vorzeigbaren Integrationspolitik bleiben.
Das Beispiel ÖVP hat gezeigt: Wer zwischen Schmidl und Schmied wählen muss, macht sein Kreuz lieber bei dem Letzteren. Und der heißt bekanntlich nicht Häupl.
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