Grüne und FPÖ kämpfen gegen neues Tierschutzgesetz

Grüne und FPÖ kämpfen gegen neues Tierschutzgesetz
Welttierschutztag: Seit April dürfen Tiere nicht mehr via Internet vermittelt werden. "Tierheime platzen jetzt aus allen Nähten"

„So kann es nicht weitergehen“, beantwortet die Präsidentin des Wiener Tierschutzvereins (WTV) Madeleine Petrovic die Frage nach der Situation seit Inkrafttreten des neuen Tierschutzgesetzes. Die Tierheime platzen laut der Grünen-Politikerin aus alles Nähten. Denn kleine, private Tierschutzvereine dürfen ihre Schützlinge nun nicht mehr öffentlich via Internet oder Printmedien vermitteln. „Doch gerade auf diese kleinen Vereine ist der Tierschutz angewiesen. Wir bekommen überhaupt keine Subventionen. Wir warten nur noch auf einen Anlassfall, dann werden wir damit zum Verfassungsgerichtshof gehen“, sagt Petrovic. Unterstützung erfährt der WTV dabei vom Wiener FP-Tierschutzsprecher Udo Guggenbichler: „Es ist wichtig einen Verein, der sich seit 1846 für Tiere einsetzt, zu unterstützen.“

Grüne und FPÖ kämpfen gegen neues Tierschutzgesetz
Wiener Terschutzverein mit Madeleine Petrovic, Wien 10.12.2014.

Keine Reaktion von verantwortlichen Politikern

Beim Thema Tierschutz herrscht nämlich eine ungewöhnliche Einigkeit zwischen den Grünen und der FPÖ: „Ich muss sagen, dass die Grünen und die Freiheitlichen die einzig brauchbaren Anträge und Konzepte vorgelegt haben“, sagt die WTV-Leiterin. Weder die zuständige Wiener Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) noch Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner (SPÖ) oder Justizminister Wolfgang Brandstetter hätten auf Petrovics Bemühungen reagiert.

Grüne und FPÖ kämpfen gegen neues Tierschutzgesetz
Guggenbichler Tierschutz
„Unsere Expertise als Tierschutzverein wurde nie eingeholt. Es war kein einziges Mal jemand hier, um uns zu fragen, wie Tierschutz in der Praxis funktioniert und was es dafür braucht“, so die WTV-Präsidentin. Auch bei diesem Thema erfährt der WTV wieder Rückenwind von der blauen Seite, nämlich von FPÖ-Tierschutzsprecher Josef Riemer: „Frau Bundesminister Rendi-Wagner, liebe Kollegen Keck und Eßl in SPÖ und ÖVP, nutzen Sie den Welttierschutztag und setzten sie sich endlich an einen Tisch mit den Tierschutzvereinen und holen Sie dort jene Fachinformationen ab, die ihnen so sehr fehlen. Wenn Sie hier über den Schatten springen, dann würden Sie tatsächlich dem Welttierschutztag eine entspreche Referenz erweisen."

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