Gegen Rechtswalzer in der Hofburg

Geradezu traditionell ist eine Demo gegen den WKR-Ball auf dem Heldenplatz geplant. Vorerst gibt es kein Platzverbot.

Während sich die Vorbereitungen für den umstrittenen WKR-Ball kommenden Freitag in der Hofburg in der Endphase befinden, machen bereits die Gegner des Burschenschafter-Treffens mobil: "Die extreme Rechte aus dem Takt bringen", lautet das Motto einer Kundgebung, die Freitag um 18.30 Uhr auf dem Heldenplatz nur wenige Stunden vor der Eröffnung des Balls stattfinden wird. Auch weitere Demos in der Innenstadt sind bereits angekündigt.

Die Wiener Polizei sieht derzeit keinen Anlass, die Kundgebung auf dem Heldenplatz zu untersagen. Im vergangenen Jahr hatte sie noch ein umfangreiches Platzverbot rund um die Hofburg ausgesprochen. Anders als in den Jahren zuvor sei der Ballabend 2011 weitgehend friedlich verlaufen, heißt es bei der Polizei. Ob es heuer tatsächlich kein Platzverbot geben wird, werde sich aber erst entscheiden.

Polit-Streit

Unterdessen tobt der Polit-Streit um den Ball weiter: Der grüne Nationalrat Karl Öllinger kritisiert, dass Medien von der Veranstaltung ausgeschlossen sind. "Die Erklärung dafür: Am Ball marschieren Rechtsextreme aus aller Herren Länder auf, die ungestört ihren Geschäfte nachgehen wollen." Als Beispiel aus früheren Jahren nennt Öllinger den NPD-Funktionär Jörg Hähnel, rechtskräftig wegen Billigung von Straftaten verurteilt.

"Ich lese in der Presse, welche Gäste ich in den vergangenen Jahren hatte", kontert Ball-Organisator und Wiener FPÖ-Gemeinderat Udo Guggenbichler. Es sei unmöglich, für jeden Besucher die Verantwortung zu tragen. Auch bei anderen Bällen seien vorbestrafte Gäste nicht auszuschließen. Und natürlich könnten sich Medien akkreditieren. Über die Zulassung würden die Gremien entscheiden. "Wir schauen uns dabei an, wie die Berichterstattung über den Ball in den vergangenen Jahren war."

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