Fußballer schlug Schiedsrichter fast bewusstlos

Bei dem Spiel gab es fünf Mal die Rote Karte
Polizeieinsatz bei Spiel des FC Inzersdorf gegen Equipe des Heeressportvereins.

Spieler des Wiener Heeressportvereins (HSV) sahen Samstagnachmittag rot. Und zwar gleich fünf Mal im Match gegen den FC Inzersdorf in der 1. Klasse A. Die Folge: Ein 35-jähriger Spieler rastete aus und schlug den Referee fast bewusstlos.

In den ersten 80 Minuten verlief das Spiel noch ohne Zwischenfälle. Danach wurde es turbulent. Wegen Beleidigungen und Fouls musste Schiedsrichter Franz Grill in den letzten zehn Minuten drei Mal die Rote Karte zücken. Nach Abpfiff des Spiels, das Inzersdorf mit 4:1 für sich entscheiden konnte, liefen ihm zwei HSV-Spieler hinterher. Sie waren mit Grill nicht zufrieden und beschimpften ihn, worauf der 55-Jährige erneut in die hintere Hosentasche greifen musste.

Das wollte einer der Spieler nicht auf sich sitzen lassen. „Während er mit der einen Hand versuchte, mir die Rote Karte wegzuschlagen, verpasste er mir mit der anderen einen Faustschlag“, erzählte Franz Grill dem KURIER. Der Schiedsrichter ging zu Boden.

Hitzige Debatte

Als Polizeibeamte des Stadtpolizeikommandos Liesing gegen 15.40 Uhr auf dem Fußballplatz eintrafen, waren etwa 40 Personen in eine hitzige Diskussion verstrickt. Gegenüber der Polizei bestritt der 35-Jährige, den Unparteiischen beinahe k.o. geschlagen zu haben. Er habe ihm lediglich die Rote Karte entreißen wollen und dabei angerempelt. Eine Aussage, die von HSV-Sektionsleiter Kurt Beer via Facebook bestätigt wird: „Den Vorwurf des getätigten Faustschlags bestreiten sowohl der Spieler als auch die Vereinsführung des HSV.“ Der 35-jährige Fußballer wurde angezeigt. Mit welchen Konsequenzen er zu rechnen hat, muss noch geklärt werden.

Fest steht: Der Vorfall war kein Einzelfall. Johann Liebert, Obmann des Schiedsrichterausschusses, dazu: „Allein diese Woche gab es drei Abbrüche, weil Spieler Schiedsrichter angegriffen hatten.“

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