Frischzellenkur für altersschwache Tangente

Abschnitt der altersschwachen Hauptverkehrsader A23.
Vier Jahre lang muss die A23 saniert werden. Eine Herausforderung für Lenker und Planer.

Erstmals setzt die Asfinag bei der Freitagnacht startenden Generalsanierung der Wiener Südost-Tangente (A23) auf ein Bonus-System. Baufirmen, die ihre Arbeiten schneller als im Bauplan vorgesehen abschließen, werden finanziell belohnt.

Eine hohe Schlagzahl spielt bei dem 291-Millionen-Großprojekt eine entscheidende Rolle. Schließlich rollen über die in den 70er-Jahren errichtete Stadtautobahn täglich rund 200.000 Fahrzeuge. Bis 2018 wird an vier neuralgischen Stellen (siehe Grafik) saniert, neu errichtet oder umgebaut. Thomas Pils, Leiter der Generalsanierung, erklärt die größte Herausforderung: "Selbst die Neubauten werden bei Aufrechterhaltung aller Fahrspuren durchgeführt."

Der Grund, warum gleich alle vier Großbaustellen beinahe zeitgleich starten, liegt in der hohen Kapazität der altersschwachen Hauptverkehrsader. "Die wichtigen Zu- und Abfahrten zur A2, A4, A21, A22 oder S 1 schaufeln enorm viel Verkehr auf die Tangente. Die Verkehrsführungen, vor allem auf der Praterbrücke, greifen ineinander. Es ist effizienter und auch sinnvoller für die Autofahrer, einmal intensiv zu sanieren, als über ein Jahrzehnt immer wieder Baustellen zu errichten", argumentiert Pils.

Frischzellenkur für altersschwache Tangente

Kooperation mit ÖBB

Da einige Arbeiten bis Ende 2018 dauern werden, geht die Asfinag erstmals eine Kooperation mit den ÖBB ein: Wo es möglich ist, werden Folder auf Alternativ-Routen mit Öffis hinweisen; diese beinhalten Infos zu Umsteigemöglichkeiten, Fahrzeiten und Kosten. In den knapp vier Jahren Sanierungszeit fallen aber auch viele Schulferien, und somit Urlauber-Staus. "Wir werden zum diesen Reisebewegungen zu Beginn und Ende der Ferien Rechnung tragen; das gilt bereits für die kommenden Ostern. In den Verkehrsspitzen werden die Arbeiten darauf abgestimmt", verspricht der Asfinag-Manager.

Eine große technische und logistische Herausforderung wird der Neubau der Hochstraße Inzersdorf. Das 3,7 Kilometer lange Teilstück – es steht auf Betonpfeilern – muss Abschnitt für Abschnitt abgetragen werden Parallel dazu entsteht eine völlig neue, auf Erdwällen liegende Hochstraße. Mehrere Brücken werden die Erdwälle verbinden.

Die Asfinag richtet eine Info- und Beschwerdestelle für das Großprojekt ein. Diese ist unter 050108/99399 bzw. ombudsmannA23@ asfinag.at erreichbar.

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