Neubau des Krankenhauses Nord vor Teilabriss?

Großbaustelle Krankenhaus Nord
Die FPÖ ortet einen "großen Skandal" - Krankenanstaltenverbund weist die Abrissgerüchte zurück.

Das derzeit in Bau befindliche Krankenhaus Nord in Wien-Floridsdorf könnte demnächst wieder abgerissen werden - zumindest teilweise. Das befürchtet jedenfalls die Wiener FPÖ. Kolportiert werde, dass es Risse im Fundament gebe, berichtete Rathaus-Klubchef Johann Gudenus in einer Pressekonferenz mit Parteiobmann Heinz-Christian Strache. Nun drohe, dass "Hunderte Millionen Euro" in den Sand gesetzt würden.

Der Wiener Krankenanstaltenverbund weist die Gerüchte zurück. Diese Aussagen seien falsch, betonte der KAV am Mittwoch in einer Aussendung. Der Spitalsbau laufe nach Plan. "Faktum ist, dass die sogenannte weiße Wanne, die gegen das Grundwasser abdichtet, sich derzeit setzen muss. Aufgrund von Temperaturschwankungen und Erdbewegungen können immer wieder Haarrisse entstehen, dies ist ein auf Baustellen dieser Art vollkommen üblicher Prozess. Diese Haarrisse schließen sich in der Regel wieder", so die Erklärung. Sollten diese aber eine bestimmte Größe überschreiten, würden sie mit Kunstharz abgedichtet, was der von Experten empfohlenen Standardvorgehensweise entspreche.

Gudenus: Fundament "lose und instabil"

"Das Fundament ist angeblich lose und instabil, auch die Verschalung soll undicht sein", skizzierte Gudenus die mutmaßlichen Schadensbilder. Laut dem FP-Politiker wird die Stadt nach der Wahl am 11. Oktober bekannt geben, in welchem Ausmaß bereits bestehende Gebäudeteile wieder abgerissen werden müssen. Was den Freiheitlichen zu spät ist: "Wir fordern schon jetzt eine Klarstellung."

Wichtig wäre vor allem, zu wissen, was die Aktion kostet, forderte Gudenus eine Offenlegung der entsprechenden Pläne. Denn noch sei völlig unklar, welche Bereiche wieder weichen müssen. Das KH Nord drohe jedenfalls zu einem "großen Skandal" zu werden, warnte er, wobei er Verzögerungen in Sachen Eröffnungstermin - 2017 statt 2015 - und seiner Ansicht nach eklatante Mehrkosten ins Treffen führte.

Die Stadt-Blauen forderten heute zudem zusätzliche 300 Hausärzte-Planposten, einen länderübergreifenden "Hygieneplan" zur Versorgung von Flüchtlingen und ein neues Spitalsmanagementkonzept. Gefahr drohe im Gesundheitsbereich vor allem durch die Abwanderung junger Ärzte ins Ausland, beklagte der nicht amtsführende FP-Stadtrat David Lasar.

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