FPÖ deckt auf: Ex-SPÖ-Kandidat missioniert für den Islam

Aufregung bei der Wiener FPÖ. (Im Bild: Stadtrat Anton Mahdalik)
Von der Jungen Generation zur "salafistisch angehauchten" Iman-Gruppierung.

Einen Salafisten vermutet die Wiener FPÖ in den Reihen der SPÖ. Laut den Freiheitlichen soll ein ehemaliger Landesvorstand der „Jungen Generation“, der 2015 auch für den Gemeinderat kandidierte (den Einzug aber verpasste), für den Islam missionieren.

Und zwar als Generalsekretär der Gruppierung „Iman“ – die ähnlich wie die in Deutschland verbotene „Lies!“-Stiftung Info-Material zum Koran verteilt, Passanten in Diskussionen verstrickt und auch „Aufklärungsvideos“ ins Netz stellt. Auf der Facebook-Seite der Gruppierung sieht man Fotos von Verteilaktionen in Wien, Graz, Linz und Innsbruck. Der Verfassungsschutz wurde bereits auf den Verein aufmerksam.

Sorge bei der SPÖ

Für die FPÖ ist der 27-jährige Wiener, der „aus einer ägyptischen Muslimbruderfamilie“ stammen soll und früher im Jugendrat der Islamischen Glaubensgemeinschaft saß, „radikalisiert“. Die Iman-Gruppe sei eine „salafistische Organisation“, die es sich zum Ziel gemacht habe, „Jugendliche anderer Glaubensrichtungen für den Islam zu begeistern“. „Ihre Hauptgegner sind die Christen, welche sie auf Facebook bloßzustellen versuchen“, heißt es bei den Blauen. Besagter Generalsekretär poste häufig Glaubensformeln an Allah und lasse sich gerade einen „Salafisten-Bart“ wachsen, weiß man zu berichten.

Sein Idol sei der muslimische SPÖ-Gemeinderat Omar Al-Rawi, auf Twitter drücke er diesem seinen Respekt aus, betont man bei der FPÖ (die Al-Rawi unterstellt hatte, selbst der Muslimbruderschaft anzugehören - was dieser vehement zurückwies). Al-Rawi jedoch betrachtet das Engagement seines Parteikollegen "sehr kritisch", wie er gegenüber dem KURIER erklärt.

SPÖ-intern scheint der junge Mann ebenfalls bereits Gesprächsthema zu sein: Da er bei einem Verein, den man als „zumindest leicht salafistisch angehaucht“ empfindet, „missionarisch tätig“ sei, mache man sich in seiner Bezirksorganisation bereits Sorgen um ihn, heißt es. Der 27-Jährige selbst war für keine Stellungnahme zu erreichen.

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