Fan fordert: Eigene Gasse für Ludwig Hirsch in Wien

Fan fordert: Eigene Gasse für Ludwig Hirsch in Wien
Patrick Bradatsch setzt sich dafür ein, dass der Sänger gebührend gewürdigt wird.

Patrick Bradatsch war 14 Jahre alt, als er im Auto das erste Mal ein Lied von Ludwig Hirsch hörte. "Sein ,Spuck den Schnuller aus‘ hat mich vom ersten Moment an gepackt", sagt er. Seitdem haben den gebürtigen Deutschen die Lieder von Ludwig Hirsch begleitet. Auf Facebook betreut er die Fan-Seite "In Gedenken an Ludwig Hirsch".

Nun, mit 38 Jahren, setzt sich Bradatsch dafür ein, dass der Künstler gebührend gewürdigt wird. Denn in diesem Punkt sieht Bradatsch Handlungsbedarf: "Wie kann es sein, dass in Wien noch keine Gasse nach Ludwig Hirsch benannt ist?" Ein Umstand, den der Fan ändern möchte.

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Bradatsch ist es wichtig, dass Hirsch keine unbedeutende Straße am Stadtrand bekommt: "Das wäre seiner nicht würdig. Er verdient eine Gasse mitten in der Stadt."

Bezirksvorstehung prüft

Da Ludwig Hirsch – laut Bradatsch – im 2. Bezirk aufwuchs, trug der Hirsch-Anhänger seine Idee dem Leopoldstädter Bezirksvorsteher Karlheinz Hora vor.

In dessen Büro wird nun geprüft, ob der Sänger tatsächlich in der Leopoldstadt wohnte. Ist das der Fall und wird der Namens-Vorschlag in der Bezirksvertretungssitzung angenommen, geht die Causa zum zuständigen Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny. Im Büro des Stadtrat findet man den Vorschlag durchaus angemessen: "Hirsch war schließlich ein bedeutender Sänger und Schauspieler."

Der nächste Unterausschuss für Verkehrsflächenbenennung, bei dem die Anfrage diskutiert werden könnte, findet im März 2016 statt.

Statue?

Fan fordert: Eigene Gasse für Ludwig Hirsch in Wien
Patrick Bradatsch, Ludwig Hirsch
Noch schöner als eine Gasse für Ludwig Hirsch, wäre für Bradatsch eine Gedenkfigur des Künstlers in seiner eigenen Gasse. Dafür wird Bradatsch das Gespräch mit Hirsch’ Witwe Cornelia Köndgen und seinem langjährigen Gitarristen Johann Bertl suchen.

„Die Statue soll nicht protzig sein. Klein, versteckt, vielleicht auf einer Bank, so dass man sich dazusetzen kann“, sagt Ludwig und ergänzt: „Natürlich will ich das nur machen, wenn das seiner Famlie und seinen Freunden gefällt.“

Austropop-Legende

1978 begann Ludwig Hirsch seine Karriere als Liedermacher - mit oft morbid-makabren Texten. Sein Lied "Komm, großer schwarzer Vogel" wurde wegen seiner unheimlichen Atmosphäre nach 22 Uhr verboten - aus Angst, Leute könnten Selbstmord begehen.

Der Künstler starb am 24. November 2011 auf dem Gelände des Wiener Wilhelminenspitals. Die Polizei geht von einem Suizid aus. Sein Grab befindet sich auf dem Gersthofer Friedhofer.

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