Entflohener Häftling wurde auch Opfer der Flut

Waldmensch
„Waldmensch“ wurde nach wenigen Tagen in Wien-Simmering gefasst.

Der Gerichtspsychiater und die Polizeiermittler halten ihn für hochgradig gefährlich. Dementsprechend groß war die Sorge nach der Flucht eines 49-jährigen Strafgefangenen der Justizanstalt Göllersdorf (für geistig abnorme Rechtsbrecher, Anm.) in der Vorwoche. Anders als bei einem vorangegangenen Ausbruch im Winter 2011 konnte Milan P. dieses Mal rasch wieder gefasst werden. Der Slowake wurde Montagmittag in einem Supermarkt in Wien-Simmering beim Gasometer von einer Frau erkannt, kurz darauf wurde er festgenommen. Als „Waldmensch“ geisterte Milan P. bereits 2011 durch die Medien. Damals war er aus der Strafanstalt Mauer ausgebrochen. Im Anschluss versteckte er sich wochenlang im Wald und überfiel in OÖ und NÖ mehrere Pensionisten in ihren Häusern. Trotz seiner Vorgeschichte bewertete man die Gefährlichkeit des Gefangenen in der Justizanstalt Göllersdorf anscheinend etwas anders. P. wurde regelmäßig zu „sozialtherapeutischen Zwecken“ mit dem Zug nach Wien gebracht. Beim sechsten Ausflug dieser Art türmte er am vergangenen Montag.

„Wir haben ihn einvernommen. Er hat sich in ein Augebiet bei der Donau zurück gezogen und auf einem Hochstand versteckt. Dann ist das Hochwasser gekommen“, erklärt Chefinspektor Josef Deutsch von der Raubgruppe des nö. Landeskriminalamtes. Er habe tagelang am Hochstand ausgehalten und Regenwasser getrunken. Am Wochenende stapfte er dann durch knietiefes Wasser zurück nach Wien. Im Supermarkt in Simmering wollte er Essen kaufen.

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