Einreise nach Österreich: Was ab heute an der Grenze gilt

CORONAVIRUS - KONTROLLEN AN KÄRNTNER GRENZE
Bereits am Samstag meldete der ÖAMTC lange Wartezeiten. Das Innenministerium schickt zusätzliche Polizisten an die Grenze.

Ab heute gilt eine neue Verordnung für alle, die nach Österreich einreisen wollen: Für fast jeden gilt eine verpflichtende zehntägige Quarantäne. Ab dem 5. Tag kann man sich mit einem negativen PCR- oder einem Antigen-Test freitesten.

Ausgenommen von der Quarantänepflicht sind Einreisende aus Australien, Finnland, Irland, Island, Japan, Neuseeland, Norwegen, Südkorea, Uruguay und dem Vatikan - sofern sie sich in den vergangenen zehn Tagen durchgehend in diesen Ländern oder in Österreich aufgehalten haben. Aber: "Generell gilt der Appell, nicht unbedingt notwendige Reisen zu unterlassen", heißt es aus dem Innenministerium. 

Ausnahmeregelungen

Ohne Quarantänepflicht können weiterhin unter anderem Transitpassagiere; Pendler, die auch sonst ein Mal pro Monat einreisen; Menschen, die ihre engste Familie oder Lebenspartner besuchen und Personen, die zur Inanspruchnahme unbedingt notwendiger medizinischer Leistungen einreisen, die Grenze passieren.

Ausgenommen sind ebenfalls Österreicher, die etwa das Große Deutsche Eck befahren oder Personen, die nach Mittelberg (Kleinwalsertal), Vomp-Hinterriss oder Jungholz einreisen.

CORONAVIRUS - KONTROLLEN AN KÄRNTNER GRENZE

Auch das Bundesheer unterstützt an der Grenze.

Unregelmäßige Pendler wie 24-Stunden-Pflegerinnen, humanitäre Einsatzkräfte, Menschen, die für wichtige Behördenwege oder Gerichtstermine einreisen und Diplomaten müssen nicht in Quarantäne, wenn sie einen negativen Antigen- oder PCR-Test vorlegen, der nicht älter als 72 Stunden ist.

Lange Staus im Burgenland

Das alles an der Grenze zu kontrollieren, wird für die Behörden herausfordernd. Das Innenministerium rechnet deswegen ab heute, Samstag, mit Verzögerungen und Staus: "Es wird zu engmaschigen Kontrollen kommen", warnt ein Sprecher. Dringend empfohlen wird, die entsprechenden Quarantäneformulare bereits ausgedruckt und ausgefüllt mitzuhaben. 

Schon am Samstag meldete der ÖAMTC lange Grenzwartezeiten: Zu längeren Staus kam es an den Grenzstellen Walserberg (A1) und beim Karawankentunnel (A11). Bereits am frühen Vormittag meldete die Kärntner Verkehrspolizei auf der Karawanken Autobahn von Villach in Richtung Ljubljana zwischen der Anschlussstelle St. Jakob/Rosental und Karawankentunnel eine Wartezeit von bis zu einer Stunde. Der Stau war etwa drei Kilometer lang.

Im steirischen Spielfeld (A9) wurden ebenfalls bei der Ausreise Wartezeiten verzeichnet, allerdings nur wenige Minuten. Grund dafür waren Kontrollen der slowenischen Behörden, hieß es von der Polizei. Besonders am Übergang Nickelsdorf (A4) in Richtung Ungarn mussten sich Autofahrer in Geduld üben, da es hier bis zu zwei Stunden Wartezeit kam. Am späten Vormittag reichte die Kolonne von der Grenze rund 14 Kilometer bis zur Anschlussstelle Neusiedl und Weiden/Gols zurück, teilte die Asfinag mit.

"Die Tendenz lautet steigend", warnten ÖAMTC und Asfinag.  

Zusätzliche Polizisten im Einsatz

Grundsätzlich kontrolliert die Polizei die Reisedokumente. Im Auftrag der Gesundheitsbehörden (Bezirkshauptmannschaften) können sie aber auch Coronatest-Ergebnisse und Quarantänepflichten kontrollieren. An der Grenze werden die Polizisten dabei vom Bundesheer unterstützt.

Einreise nach Österreich: Was ab heute an der Grenze gilt

Es wird zu engmaschigen Kontrollen kommen, warnt das Ministerium.

Zum Einsatz kommt an den Grenzen vor allem die 2018 extra geschaffene Sondereinheit "PUMA". Am Donnerstag schlossen am Bildungszentrum in St. Pölten noch 218 zusätzliche Polizisten ihre Ergänzungsausbildung für den Fremden- und grenzpolizeilichen Bereich ab. Auch sie sollen an der Grenze zum Einsatz kommen.

Außerdem können die Landespolizeidirektionen auch auf Bezirkskräfte zurückgreifen, heißt es aus dem Innenministerium. Die sicherheitspolizeiliche Grundversorgung werde dadurch nicht beeinträchtigt, betont das Ministerium. Grundsätzlich werden über Weihnachten in diesem Jahr mehr Beamte im Dienst sein als in den vergangenen Jahren. 

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