Ein Habsburger erzählt über die Familie

Georg Markus, Helmut Brandstätter und Ulrich Habsburg-Lothringen
History-Gespräch.Zum Todestag von Kaiser Franz Joseph lud der KURIER zur Expertenrunde.

Der prunkvolle Ballsaal des Wiener Grand Hotel war am Donnerstagabend mit Habsburg-Experten besetzt. Darunter befand sich auch Ulrich Habsburg-Lothringen. Er sprach mit Bestseller-Autor Georg Markus und KURIER-Chefredakteur Helmut Brandstätter über seine Familie und die Geschichte des Hauses Habsburg.

Ob er seinen Humor geerbt hat, ist nicht überliefert; der Nachfahre von Kaiserin Maria Theresia besitzt jedenfalls sehr viel davon.

Natürlich wurde bei dem Gespräch unter Experten vor allem aus dem Nähkästchen geplaudert und da waren auch einige pikante Themen dabei, wie die vielen Affären der ehemaligen Herrscher. Habsburg-Lothringen ließ sich davon aber nicht einschüchtern.

Affären der Vorfahren

Der studierte Forstwirt versuchte auch zu erklären, wo diese Umtriebigkeit der Habsburger herkam: "Natürlich war es damals besonders wichtig, Erben zu zeugen. Ich selbst bin auf einem Hof aufgewachsen. Wenn ein Stier nicht aktiv genug war, landete er schnell beim Fleischer."

Auch ein überraschendes Geständnis hatte der Blaublütler in petto. Er erzählte, dass ihm erst im Geschichtsunterricht wirklich klar wurde, von welch edlem Blut er abstammt. Viel über seine Vorfahren wissen wollte er aber anfangs nicht: "Wenn ich gefragt wurde, habe ich gesagt, dass die Habsburger Geschichte schreiben und die anderen sie lernen müssen", erzählte er.

Ein womöglich angeborenes Interesse am Geschehen im Land mitzuwirken hat Habsburg-Lothringen auch: Der 74-Jährige ist Politiker bei den Grünen und hat 2009 erwirkt, dass Habsburger bei der Bundespräsidentenwahl kandidieren dürfen.

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