Die Ampelpärchen sollen weiter leuchten

Die Figuren kommen anlässlich des bevorstehenden Life Balls, des Song Contests und der Regenbogenparade zum Einsatz.
Nach der großen Resonanz spricht sich der SPÖ-Tourismussprecher für den Verbleib der Pärchen als "touristische Marke" für ein weltoffenes Wien aus.

In Wien zeigen derzeit auf Fußgängerampeln Paare an, ob gestanden werden muss oder gegangen werden darf. An 49 Standorten tun dies entweder ein Mann und eine Frau, zwei Frauen oder zwei Männer - Hand in Hand bzw. inklusive eines Herzchensymbols (mehr dazu hier). Die Aktion ist bis Ende Juni befristet. Nun werden jedoch die Stimmen lauter, die einen Verbleib fordern.

"Zeichen für Toleranz und Respekt"

Die Ampelpärchen sollen weiter leuchten
SPÖ-Tourismussprecher Max Unterrainer sprach sich am Freitag dafür aus, die Pärchen als „touristische Marke“ für ein weltoffenes Wien zu erhalten: „Die Ampelpärchen stehen für ein Miteinander. So wie der Life Ball sind sie ein Zeichen für Toleranz, Respekt und gelebte Solidarität.“ Die internationale Resonanz auf diese Ampelbeleuchtung habe eine nicht zu unterschätzende Werbewirkung für Wien, so Unterrainer. Tatsächlich haben Medien weltweit darüber berichtet. Unterrainer verwies etwa auf Berlin, das mit Erfolg auf das DDR-Ampelmännchen setze. Und er warnte vor einer Rückkehr zum Single-Ampelmännchen in Wien: Eine etwaige Demontage könnte zu negativen Schlagzeilen führen und wäre kontraproduktiv, befand der SP-Politiker.

Mehr als 11.000 Facebook-Fans

Auch Christian Högl, der Obmann der Homosexuellen Initiative (HOSI) Wien, plädierte am Freitag für einen Verbleib. Er sei natürlich dafür, die Pärchen zu belassen, erklärte er im Gespräch mit der APA: „Ich war überrascht, dass geplant ist, sie wieder abzumontieren.“ Auch eine Facebook-Gruppe mit inzwischen rund 11.000 Sympathisanten (Stand: Freitagnachmittag) macht sich dafür stark, die neuen Lichtzeichen zur Dauereinrichtung zu machen. (Mehr dazu auch im Futurezone-Artikel Facebook-Gruppe für Erhalt der Wiener Ampelpärchen.)

Die Ampelpärchen sollen weiter leuchten
Ampelpärchen in Wien
Die Figuren kommen anlässlich des bevorstehenden Life Balls, des Song Contests und der Regenbogenparade zum Einsatz. Sie sollen nicht nur in Sachen Toleranz wirken, sondern auch positiv für die Verkehrssicherheit: Vor Installation der neuen Sujets wurde gezählt, wie häufig Menschen an diesen Kreuzungen die rote Ampel ignorieren. Nun soll erhoben werden, ob und inwiefern die Pärchen dieses Verhalten ändern.

"Eine Entscheidung fällt in den nächsten Wochen"

Im Rathaus zeigt man sich jedenfalls offen: „Die breite Unterstützung und das positive Medienecho auf der ganzen Welt sind beeindruckend“, wurde im Büro der zuständigen Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) auf APA-Anfrage betont. Nun werde geprüft, ob die Pärchen bleiben dürfen. „Eine Entscheidung fällt in den nächsten Wochen“, hieß es. Nach der StVO sollten die zweisamen Männchen jedenfalls kein Problem darstellen: Es seien nur die Farben der Lichtanlage geregelt, nicht aber das Motiv, teilte zuletzt die zuständige Magistratsabteilung 33 mit.

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