"Der Dome hat ein neues Gesicht"

"Der Dome hat ein neues Gesicht"
Wo mit Nebelkanonen auf Go-go-Tänzerinnen und Promis geschossen wird: Zu Gast in Österreichs größter Diskothek.

Bevor es richtig heiß wird, ist es erst einmal ziemlich lange ziemlich kalt – Warteschlange vor dem Praterdome. "Ich frier’ mir hier den Arsch ab, aber das Warten zahlt sich hoffentlich aus", sagt die 18-jährige Julia. "Ich bin schon so gespannt, wie es drinnen aussieht." Knapp 100 Gäste – von der noblen High-Heels-Trägerin bis hin zum prolligen Kapperlträger – stehen so wie sie in einer 40 Meter langen Schlange vor dem Dome.

Es ist Donnerstagabend, kurz vor 22 Uhr. Drei Monate lang wurde die größte Diskothek Österreichs umgebaut. Der Ort, wo pro Wochenende bis zu 8000 Menschen tanzen, flirten und trinken, bekam um eine Million Euro ein Facelift. "Der Dome hat ein neues Gesicht", sagt Holger Pfister, Manager des Clubs. Die Diskothek ist älter und nobler geworden. "Weniger Trash, dafür sind wir heute trendiger und erwachsener", sagt der gebürtige Bayer, der zur Premiere Promis wie Toni Polster, die Trackshittaz oder Politnachwuchs Christoph Peschek (SPÖ) lud. Go-go-Tänzerinnen räkeln sich in Zirkusringen, die über den Köpfen der Feiernden schweben. Ein Wasserfall plätschert im Barbereich und -Kanonen nebeln den Dancefloor ein. "Eine halbe Minute sieht man die eigene Hand vor den Augen nicht." Nur die Après-Ski-Hütte mit den Holzverschlägen und dem Schürzenjägerplatz blieb unverändert. "Einfach deshalb, weil sich auch die Après-Ski-Hütten in den Wintersport-Orten nicht verändert haben."

Die Dome-Macher

Holger Pfister weiß, wovon er redet. Der 43-Jährige hat schon viele Après-Ski-Hütten und noch mehr Diskotheken auf der ganzen Welt gesehen. Mit seinem Bruder Roger und Kollegen Patrick Geis mischt er seit mehr als zehn Jahren Österreichs Partyszene auf. Der Dome mag der größte Tanztempel der Bayern sein, doch es ist nicht ihr einziger. Ihre Disco-Themenparks stehen in Wien (A-Dance-Club und die wieder geschlossene Fun Factory), in Linz (Musikpark-A1-Linz) und in Vorarlberg (A14). "Alle gehören zur deutschen MPC-Gruppe", sagt Pfister, der sich in dem Unternehmen vom Kellner zum Geschäftsführer hinaufarbeitete. "Insgesamt betreiben wir in Deutschland, der Schweiz und in Österreich 25 Clubs." Pfister reiste nach Los Angeles, Dubai und nach Ibiza, um sich Ideen für den Dome zu holen.

Den Leuten scheint es zu gefallen. DJ Flip Capella, der sich unter die Gäste mischte, sagt: "Wenn das neue Konzept durchgezogen wird, kann’s interessant werden." Auch Julia und Michi kamen schließlich erfolgreich an den breitschultrigen Türstehern vorbei. "Leiwand, es hat sich ja urviel verändert", sagt Julia. "Das ist der beste Club Europas." Julias Begleiter Michi kontert: "In so vielen Clubs warst du ja noch gar nicht."

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