Denkmalrat kritisiert Republik wegen Heumarkt

So würde laut einem Rendering der Blick vom Belvedere aus aussehen
"Nur Versprechen und Beschönigungen", schreibt ICOMOS in einem Kommentar

Projekt. Die UNESCO-Zentrale in Paris hat noch einmal Post aus Österreich erhalten. Diesmal von ICOMOS Austria, dem internationalen Rat für Denkmalpflege. Das Gremium hat sich dazu genötigt gefühlt, einen Kommentar zu dem Bericht der Republik Österreich zu verfassen. Wie berichtet hat Österreich in dem sogenannten "State of Conservation"-Report (SOC) die Entwicklungen in der Causa Heumarkt erläutert. Laut ICOMOS sei dieser Bericht "eine Mischung aus Versprechen, Beschönigungen und positiv sein wollenden Behauptungen", die es richtigzustellen galt. Beide Dokumente dienen nun als Vorlage für die UNESCO-Konferenz im Sommer, bei der darüber entschieden wird, ob Wien auf die rote Liste gesetzt wird.

Höhe wurde reduziert

Im SOC-Report gab die Republik an, dass es ein Anliegen der Stadt Wien war, "auf die Kritik von ICOMOS und des Welterbekomitees zu reagieren, besonders in Bezug auf die Höhe des Baus." Daher habe man die Höhe des geplanten Hochhauses von 75 m auf 66,3 Meter reduziert. Diese Aussage kommentiert ICOMOS mit der Frage, "wie eine Reduktion der Höhe um 8,7 Meter (was maximal zwei Stockwerke weniger ergibt) ein Hochhaus harmonischer in die umliegende Stadtlandschaft integrieren kann." Die Republik schreibt im Bericht weiters davon, die Planungsinstrumente analysieren zu wollen, "um zu klären, ob genügend Rücksicht auf den Schutz der Welterbestätte" genommen wird. Dazu ergänzt ICOMOS: Es "besteht kein Zweifel, dass nach den geltenden Planungsinstrumenten auch andere Hochhäuser innerhalb der Welterbestätte "Historisches Zentrum von Wien" erlaubt würden.

Am Donnerstag endete die Begutachtungsfrist des Flächenwidmungsplans. Er wird nun im Planungsausschuss besprochen.

Kommentare