Caritas Wien: 12.213 Freiwillige halfen im Vorjahr

1160 der Helfer begannen ihr Engagement im Vorjahr.
Hilfsorganisation verzeichnete starken Zulauf. Die meisten engagieren sich in den Pfarren.

Statt im Kaffeehaus zu sitzen oder daheim auf der Couch zu entspannen, geben sie Essen aus oder unterrichten Jugendliche aus benachteiligten Familien. Immer mehr Menschen in Österreich engagieren sich als freiwillige Helfer. Alleine bei der Wiener Caritas setzten sich im Vorjahr 12.213 Freiwillige für Menschen in Not ein. 1160 davon begannen ihr Engagement 2016.

"Die Leute merken, dass sie viel zurück bekommen, wenn sie sich engagieren", sagt der Generalsekretär der Wiener Caritas, Klaus Schwertner. Dass die Organisation immer mehr Zulauf verzeichnet, erklärt er damit, dass neben einem breiten Angebot an Tätigkeiten – vom Besuchsdienst bis zur Begleitung des Suppenbusses – auch punktuelle Hilfeleistungen möglich sind. Etwa sporadische Lebensmitteleinkäufe für die Le+O-Ausgabestellen (Lebensmittel und Orientierung für Armutsbetroffene, Anm.).

Der größte Anteil an Freiwilligen engagierte sich laut der Caritas-Bilanz mit 8400 Helfern bei den rund 600 Pfarren der Erzdiözese Wien und im östlichen NÖ. 2336 waren im Nothilfebereich tätig, weitere 1000 bei Le+O. 240 Freiwillige begleiteten Menschen im Mobilen Hospiz Wien sowie NÖ und 180 halfen in Lerncafés und Deutschtrainings. Die Bereitschaft zu helfen zieht sich laut Schwertner durch alle Altersgruppen. "Wir haben junge Leute, Menschen im Berufsleben und Pensionisten." Allerdings würden sich mehr Frauen als Männer engagieren.

Dass der Arbeit der Freiwilligen in den Sozialen Medien zuletzt raue Töne entgegen schlugen, nehme man natürlich wahr, sagt Schwertner. "Es gibt hier eine zunehmende Polarisierung, wie generell in der Gesellschaft." Dem tatsächlichen Engagement habe das aber keinen Abbruch getan – wie nun auch die Zahlen zeigen.

Die Caritas ist zudem nicht die einzige Organisation, die starken Zulauf hat. So engagierten sich im Rettungsdienst des Roten Kreuzes 2015 um zehn Prozent mehr Menschen als 2014. In der gesamten Hilfsorganisation wurden 2015 zwölf Millionen Stunden an ehrenamtlicher Arbeit geleistet.

"Diese Hilfe ist nicht selbstverständlich und ein unglaublicher Schatz", will Schwertner all den Helfern nun danken. Wer sich noch engagieren will: Aktuell sucht die Caritas dringend Freiwillige, die sich als Freizeit-Buddy für Menschen mit Demenz, als Lernhilfe oder als Besuchsdienst für Menschen mit Behinderung einsetzen wollen. www.zeitschenken.at

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