Budget-Hotel bietet Flüchtlingen Jobmöglichkeit

Ein Musterzimmer im Caritas-Hotel "magdas".
Die Billigherberge "magdas" in der Nähe des Praters soll am 14. Februar eröffnen.

Einfach nur warten, ohne das Recht auf Arbeit oder Ausbildung – zwölf Jahre lang. So lange dauert es, bis die Marokkanerin Maryam A. einen positiven Asylbescheid bekam. Nun hofft die 38-Jährige, endlich ein "stabiles Leben" beginnen zu können. Durch einen Job im Caritas-Hotel "magdas".

Derzeit wird in dem ehemaligen Seniorenheim "Haus Josef Macho" zwar noch gebohrt, geschraubt und gezimmert. Ab 14. Februar soll die Billigherberge in der Laufbergergasse 12 (2. Bezirk) aber bereits eröffnen, sagte Hotelchef Sebastian de Vos am Montag. Das Besondere: Die 30 Arbeitsplätze sollen zu drei Viertel von Menschen mit Flüchtlingshintergrund besetzt werden. Darunter sind auch fünf Lehrstellen – für Asylwerber unter 25. Eine gesetzliche Ausnahmeregelung ermöglicht es ihnen, eine Lehre zu beginnen.

Kein Zugang

Allen anderen Flüchtlingen bleibt in Österreich der Zugang zum Arbeitsmarkt verwehrt – außer sie sind als Saisonarbeiter oder Prostituierte tätig. Menschenunwürdig und zynisch nennt Caritas-Generalsekretär Klaus Schwertner diese Regelung. "Auf diesem Weg werden Personen als Sozialschmarotzer abgestempelt, die rechtlich gar keine Möglichkeit zur Arbeit haben."

Dabei würde Maryam A. sehr gerne arbeiten. Am liebsten in der Tourismusbranche. Immerhin spreche sie Französisch, Arabisch, Italienisch "und ein bissl Deutsch". Im "magdas" möchte sich Maryam A. als Rezeptionistin bewerben.

95 Zimmer werden in der Herberge zur Verfügung stehen. Ein Doppelzimmer kostet 70 Euro. 1,5 Millionen investiert die Caritas in das Projekt. Spenden sollen aber auch mittels Crowdfunding lukriert werden. Wer 100 Euro gibt, bekommt dafür einen 70 Euro Nächtigungsgutschein. Auf diesem Weg sollen bis Anfang November 25.000 gesammelt werden.

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