Beachvolleyball: "Irgendwie wie auf Hawaii"

Beachvolleyball: "Irgendwie wie auf Hawaii"
Sand ohne Sonne: Beachvolleyball erlebt in Wien einen Boom – auch im Winter. Der KURIER auf Sandkastenbesuch in Floridsdorf.

Sechzehn weiße Füße stecken in 450 Tonnen schwerem, weißem Sand. In der Bundeshauptstadt fällt der erste Schnee, doch die acht jungen Frauen spielen trotzdem, was eigentlich nur für den Sommer vorgesehen ist: Beachvolleyball.

Mitten im Winter, mitten in Wien. Dort, wo in der Floridsdorfer Maxx21-Halle vor einigen Jahren noch drei Tenniscourts waren, sind heute drei Beach-Felder und eine Fototapete. "Die Palmen sorgen für das südliche Flair", sagt Robert Nowotny, der am Feldrand steht. Bei einer Hallentemperatur von 19 Grad ein frommes Versprechen. Nowotny ist neben Nick Berger und Oliver Stamm einer jener Pioniere, die Beachvolleyball in Österreich populär gemacht haben. Er war bei Olympischen Spielen, spielte in Dubai und feierte nationale Erfolge. "Der eigentliche Auslöser für den Boom war sicher das Jahr 1997, als die World Tour das erste Mal in Klagenfurt Station machte."

365 Tage Sommer

Beachvolleyball: "Irgendwie wie auf Hawaii"

Kaum ein Freibad mehr zwischen Boden- und Neusiedler See, das nicht auch über einen Beachcourt verfügt. Während der Sport immer breiter wurde, sind auch die Hallen, in denen man das ganze Jahr über "beachen" kann, immer mehr geworden – ganz gleich, ob für Anfänger oder Fortgeschrittene.

Die Halle in Floridsdorf ist nur einer von insgesamt fünf Wiener Standorten. "Ab 18 Uhr ist es mittlerweile schwer, einen Platz zu bekommen", sagt Nowotny. "Eine sechste Halle wäre schon noch drinnen."

Eine, die regelmäßig nach Floridsdorf kommt, ist Julia Nadler. "Zwei bis drei Mal in der Woche steh’ ich im Sand", sagt sie. Nicht immer mit Trainer, aber immer mit Freunden. Annahme, Aufspiel, Angriff. Immer und immer wieder. Nowotny korrigiert, Nadler und die anderen sieben Spielerinnen bessern nach.

"Wichtig ist, dass der Sand nicht allzu viel Staub aufwirbelt", sagt Nicoline Dressel. "Beim Sand, der Hygiene der Duschen und bei der Hallentemperatur unterscheidet sich eine gute von einer schlechten Beachhalle." Den im Vergleich zu den Sport-&- Fun-Hallen der Stadt doch recht teuren Preis (32 Euro pro Stunde und Platz) rechtfertigt sie mit dem besseren Angebot.

Dressel fand vor einigen Jahren auf der Donauinsel Gefallen an dem Sport. Es sei einfach cooler als normales Volleyball. Man habe Strandgefühle im Winter. "Irgendwie wie auf Hawaii."

 

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Die Stadt Wien setzt schon länger auf den Trendsport. Abseits von Parks ist "Beachen" auch in drei Hallen möglich (Ottakring, Stadlau, Leopoldstadt). Der Vorteil gegenüber dem Maxx21-Standort: der Preis. Für vier Euro kann man den ganzen Nachmittag spielen. Reservierungen sind nur am Abend möglich (30 Euro pro Platz und Stunde).

 

 

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Seit 2006 befindet sich auch in Schwechat-Rannersdorf eine Indoor-Beachhalle. Tennis Weber hat ebenfalls 150 Tonnen Sand aufgeschüttet. Laut Webseite trainiert auch das österreichische Beachtennis-Nationalteam auf der Anlage. Die Kosten sind ähnlich wie bei anderen Anbietern und liegen bei 29 Euro pro Platz und Stunde.

 

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