Wachmann weiter in Lebensgefahr, Belohnung ausgelobt

Wachmann weiter in Lebensgefahr, Belohnung ausgelobt
Polizei erbittet Hinweise und lobt Belohnung von 2.000 Euro aus.

Nach dem blutigen Banküberfall in Wien-Meidling am Mittwoch, bei dem ein Wachmann und eine Angestellte durch Schüsse schwer verletzt worden sind, ist nun für Hinweise zur Ausforschung des Mannes eine Belohnung von 2.000 Euro ausgelobt worden. Der 32-Jährige Sicherheitsmann, der zwei Durchschüsse im Bauchbereich erlitt, befindet sich weiterhin in Lebensgefahr, jedoch in einem stabilen Zustand, sagte AKH-Sprecherin Karin Fehringer auf APA-Anfrage.

Die laufenden Ermittlungen des Landeskriminalamts (LKA) Wien ergaben neue Details zum Tathergang. Demnach dürfte der Täter bereits nach dem Betreten der Filiale in der Koppreitergasse zweimal auf den unbewaffneten Wachmann geschossen und diesen getroffen haben, wobei eines dieser Projektile auch die 21-jährige Bankangestellte am Unterschenkel traf.

Täter sprang über das Kassenpult

Danach sprang der Räuber über das Kassenpult, bedrohte zwei weitere Angestellte mit den Worten: "Geld her! Geld her!" und bediente sich dann aber selbst. Mit dem in einen Plastiksack gestopften Bargeld, laut Polizeisprecher Roman Hahslinger "ein geringer Betrag", ergriff der Mann die Flucht. Vor dem Verlassen der Bank dürfte der Räuber noch einmal in Richtung des 32-Jährigen geschossen haben.

Weitere Schüsse fielen bei der Flucht in die Tanbruckgasse, nachdem der Bankräuber von einem Mitarbeiter der Müllabfuhr verfolgt wurde. Ein Projektil traf dabei die Eingangstür einer Trafik. Es kam aber zu keinen weiteren Verletzten und der Mann konnte mit einem Fahrrad entkommen. In der Ratschkygasse verlor sich seine Spur und eine Sofortfahndung verlief negativ, lediglich das Fahrrad wurde gefunden.

Bank überlegt Konsequenzen

Der Wachmann wurde vom Notarzthubschrauber Christophorus 9 ins Spital geflogen. Die Angestellte wurde von der Wiener Berufsrettung versorgt und ebenfalls in ein Krankenhaus gebracht. Vier in der Filiale anwesende Kunden blieben unverletzt, erlitten jedoch einen Schock und wurden von der Rettung psychologisch betreut.

"Das erste ist die Hoffnung, dass die beiden Verletzten bald wieder gesund sind. Grundsätzlich gilt, dass die Sicherheit der Kunden und der Mitarbeiter bei allen Maßnahmen Vorrang hat. Wir werden in der bewährten Zusammenarbeit zwischen Bank und Exekutive diese Tat gemeinsam mit den Sicherheitsunternehmen genau analysieren. Dann wird entschieden werden, ob und welche Konsequenzen zu ziehen sind", sagte Georg Kraft-Kinz, Sicherheitssprecher der Wiener Banken in der Wirtschaftskammer Wien, in einer Stellungnahme zur APA.

Belohnung von 2.000 Euro

Laut Täterbeschreibung ist der Gesuchte etwa 1,80 Meter groß und von schlanker Statur. Zum Tatzeitpunkt trug der mit einer schwarzen Pistole, vermutlich Kaliber 9mm, bewaffnete Mann einen grauen Arbeitsoverall und eine orange Warnweste. Maskiert war er mit einem silberfarbenem Vollvisierhelm. Er sprach Deutsch mit vermutlich jugoslawischem Akzent.

Das Landeskriminalamt Wien, Gruppe Kampner, ersucht um sachdienliche Hinweise unter der Telefonnummer 01-31310/33800, insbesondere ob und wo der graue Overall als Firmen- oder Dienstbekleidung derzeit aktuell verwendet oder verkauft wird. Für Hinweise, die zur Ausforschung des Mannes führen, wurden 2.000 Euro Belohnung ausgelobt.

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