Anrainer fürchten um Bebauung von Friedhof

Michaela Eder und Yves Risacher vor dem Friedhofsgelände.
Bürgerinitiative: Sorge um Ruhe und Verkehr.

Pietätlos findet Yves Risacher das neueste Bauvorhaben der Stadt Wien: Auf dem Gelände der Neustifter Friedhofsgärtnerei, das auf drei Seiten von Gräbern umgeben ist, soll eine Wohnhausanlage errichtetet werden. "Wien rühmt sich immer mit seiner grünen Lunge – und dann betonieren sie die Anfänge des Wienerwalds zu", sagt auch Michaela Eder.

Die Anrainer haben nun eine Initiative gegründet, um das Vorhaben zu verhindern. Denn wie sollen Friedhofsbesucher in Ruhe den Verstorbenen gedenken können, wenn ihnen, die Bewohner der Anlage auf den Kopf schauen – oder auf der Dachterrasse eine Party schmeißen? Dazu kommt: Aufgrund der schlechten Infrastruktur sind die Bewohner des Grätzels auf Autos angewiesen: Und wo sollen die alle parken?

Der Eigentümer "Wohnfonds Wien" hat bereits einen Antrag auf Umwidmung für das 7000 Quadratmeter große Areal eingebracht. Eine Entscheidung soll bis zum Herbst fallen. Währings Bezirksvorsteher Karl Homole (VP) hält sich zurück: "Derzeit liegt noch nichts vor. Das schauen wir uns an, wenn es so weit ist. " Doch Risacher befürchtet, dass es dann bereits zu spät sein könnte.

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