Am Dach der U4 gesurft: "Lebensgefährliche Aktion"

Das Video zeigt, wie der vermummte Mann auf dem Dach der U-Bahn mitfährt
"Schwarzfahrer" stellten Video der Aktion ins Netz.

Ein Video, das gestern auf YouTube veröffentlicht wurde, lässt die Mitarbeiter der Wiener Linien nur ungläubig den Kopf schütteln. "Eine lebensgefährliche Aktion", sagt Daniel Amann, Sprecher der Wiener Linien.

Zu sehen ist ein vermummter Mann, der in der Station Heiligenstadt auf das Dach der U4 springt und eine Station bis Spittelau mitfährt. Die Verantwortlichen sind keine Unbekannten. Es handelt sich um die "Schwarzfahrer" – eine Gruppe, die es sich zum Sport gemacht hat, die Wiener Linien zu ärgern. Etwa indem sie das gesamte U-Bahn-Netz ohne Fahrschein abfahren. Oder, wie jetzt, indem sie das Dach der U-Bahn zum Surfen nutzen. "Wir wollen nicht, dass das jemand nachmacht. Natürlich ist das eine riskante Geschichte, niemand hat Lust, sich umzubringen. Aber da steckt viel Planung, Zeit und mentale Vorbereitung drin", sagt der Sprecher der Schwarzfahrer, der großen Wert auf Anonymität legt.

"Befremdlich"

Die Wiener Linien sehen das natürlich anders: "Die Aktion ist befremdlich. So etwas ist zu Recht verboten", sagt Amann. "Der Zug kann bis zu 80 km/h schnell werden. Wenn er plötzlich abbremsen muss, war es das." Der U-Bahn-Surfer bringe nicht nur sich, sondern auch andere in Gefahr. "Wir müssen uns jetzt genau anschauen, was wir dagegen tun können."

Im September des Vorjahres kam es bei einer derartigen Aktion in Deutschland tatsächlich zu einem Todesfall: Der U-Bahn-Surfer war mit dem Kopf gegen einen Stahlträger geknallt.

"Ich kenne selbst zwei Burschen, die dabei schwer verletzt wurden", berichtet der Schwarzfahrer-Sprecher. "Das ist eine ernste Sache, da kann man sterben. Das ist uns bewusst." Gleichzeitig "kann ich mir vorstellen, dass das ein ziemlicher Adrenalinrausch ist."

Kommentare