Terrorverdächtiger Lorenz K. war Gast in Moschee von radikalem Imam
Der (Terror)-Kreis schließt sich in einer Moschee in Wien-Ottakring: Der 17-jährige Wiener Terrorverdächtige Lorenz K., steht offenbar doch im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Netzwerk aus 14 Verdächtigen, das vergangene Woche bei einer Großrazzia in Graz und Wien gesprengt wurde.
Nur wenige Tage nach K.s Festnahme wurden, wie berichtet, in einer konzertierten Aktion zwei Salafisten-Prediger und 12 andere Terrorverdächtige festgenommen, die laut Justizministerium einen "Gottesstaat in Österreich" aufbauen wollten. Unter ihnen befindet sich der ehemalige Kickboxer und gebürtige Wiener Ebu Muhammad alias Nedžad B. Der Bosnier ist kein Unbekannter, er gilt neben dem zu 20 Jahren Haft verurteilten Mirsad O. als einer der radikalsten Prediger des Balkans. Weiter gegeben hat er seine Lehren in besagter Moschee in Ottakring, in der auch Lorenz K. regelmäßig zu Gast war.
Anschlag in Sarajewo
Vier Jahre später geriet Ebu Muhammad erneut in die Schlagzeilen als der Terrorist Mevlid J. einen Anschlag auf die amerikanische Botschaft in Sarajevo durchführte. Laut seiner Mutter habe er sich ebenfalls in der Moschee in Wien-Neubau radikalisiert, bei Ebu Muhammad, sagte sie. Wie auch im aktuellen Fall bestritt Nedžad B. aber jeden Zusammenhang. Allerdings sollen bei der jüngsten Razzia Schriften und Datenträger sichergestellt worden sein, die folgenden Verdacht erhärten: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation, Gründung einer staatsfeindlichen Verbindung und Rekrutierung von Kämpfern für den Dschihad.
"Al Maqedoni"
Doch neben dem erst 17-jährigen Lorenz K. dürften sich immer mehr Kinder in den Bann von radikalen Salafisten ziehen lassen. Bestes Beispiel ist der erst 12-jährige "Al Maqedoni" aus Wien. Er hatte sich am 12. Jänner in einem Whats-App-Chat mit Lorenz K. über Terrorpläne, die Besorgung von Kalaschnikow-Sturmgewehren und den IS-Terrorführer Abu Bakr al-Baghdadi unterhalten. "Ja, der Chat ist richtig, ich nehme ihn aber nicht ernst, er spricht immer so einen Blödsinn. Welcher Bursche in diesem Alter hat persönlich Kontakt mit Baghdadi", sagte Lorenz K. darüber aus.
Nun ist der 12-Jährige in der Obsorge des Jugendamtes, den Eltern wurde das Kind zum wiederholten Male abgenommen. Aber wie kann man den 12-Jährigen deradikalisieren? Es sei die Frage ob es sich um einen salafistischen Hintergrund oder kindliche Wichtigmacherei handelt, meint Herta Staffa vom Jugendamt. "Das wird gerade psychologisch abgeklärt. Danach wird man sehen, welchen Therapiebedarf es gibt."
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