16-jährige Ungarin in Wien aus Bordell befreit

ARCHIV - Ein Mann betritt am Donnerstag (18.08.2011) ein Bordell in Frankfurt am Main. Zum Internationalen Hurentag am 02.06 haben sich Experten im Südwesten für schärfere Gesetze zur Prostitution ausgesprochen. Foto: Salome Roessler dpa/lhe/lsw (zu lsw «Stärkere Gesetze zur Prostitution gefordert - «Sklavenmarkt»» vom 01.06.2012) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Die Jugendliche wies sich mit gefälschtem Ausweis aus.

Die Polizei hat am Mittwoch eine 16-Jährige aus einem Bordell in Wien-Leopoldstadt befreit. Offenbar war das Mädchen dort gegen ihren Willen festgehalten worden. Telefonisch verständigte die Ungarin ihre Eltern, diese alarmierten wiederum die Polizei. Bei der Kontrolle des Bordells trafen die Beamten auf die Jugendliche. Diese wies sich mit einem gefälschten Ausweis aus. "Die 16-Jährige wurde seit September in Ungarn vermisst", sagte Polizeisprecherin Irina Steirer.

Noch in ihrem Heimatland soll sie sich den gefälschten Ausweis, auf dem sie volljährig war, besorgt haben. "Sie ist dann freiwillig nach Wien gekommen und hat freiwillig im Bordell zu arbeiten begonnen", berichtete die Polizeisprecherin. Am Mittwoch rief sie ihre Eltern an, "sagte, dass sie heim will, ihr das aber angeblich nicht erlaubt wird".

Beamte des Landeskriminalamtes Wien (Gruppe Lager) kontrollierten daraufhin das Bordell, mehrere Frauen wurden auf die Polizeiinspektion mitgenommen. Die Ungarin legitimierte sich mit der gefälschten ID-Karte, außerdem hatte sie einen gefälschten "Deckel", die sogenannte grüne Kontrollkarte bei sich. Gegenüber den Beamten entkräftete die junge Frau den Vorwurf, gegen ihren Willen festgehalten worden zu sein. Sie wurde dem Verein LEFÖ, der sich um Betroffene von Frauenhandel kümmert, übergeben.

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