15 Stiche mit fünf Messern wegen "Kurschatten"

Prozess um Mordversuch
Prozess: Betrogene Frau stach auf Lebensgefährten ein

Nicht weniger als fünf Messer waren zum Einsatz gekommen, als eine 55-jährige Wienerin am 7. Oktober 2016 ihren Lebensgefährten attackiert hatte. Am Montag musste sie sich in Wien wegen versuchten Mordes verantworten. Die Ordinationsgehilfin sagte, sie könne es sich bis jetzt "nicht erklären. Ich habe diesen Menschen geliebt. Es ist für mich unvorstellbar."

Gespenstisch

Hintergrund war eine andere Frau, die der Mann vier Monate zuvor während eines Kur-Aufenthalts kennengelernt hatte. Aus dem "Kurschatten" wurde seine Geliebte, und am Ende wollte er mit seiner Lebensgefährtin Schluss machen. "Sie wollte ihn nicht kampflos aufgeben", schilderte die Staatsanwältin. Die betrogene 55-Jährige flüchtete sich in Alkoholkonsum. Als sich der Mann am Abend der Tat auf den Weg zu seiner Geliebten machen und die Schuhe zubinden wollte, "hab' ich gespürt, wie sie mir von hinten in den Rücken sticht", berichtete der 55-Jährige im Zeugenstand. Der Mann schilderte gespenstische Szenen. Er habe sich vor Schmerzen am Boden gekrümmt, als er um Hilfe bettelte, habe sie gesagt: "Du dreckiger Hund sollst krepieren" und weiter zugestochen. Auf neuerliches Flehen, endlich aufzuhören, habe er zu hören bekommen: "Jetzt hab' ich dir in die Leber gestochen, jetzt geht es schnell." Am Ende war sie – offenbar vom Alkoholkonsum – nicht mehr ansprechbar, er alarmierte mit dem Handy die Polizei, robbte zur Haustür und öffnete. Seiner Einschätzung sei "mindestens eine Stunde" vom Beginn bis zum Ende der gegen ihn gerichteten Angriffe verstrichen.

Ein um 00.44 Uhr vorgenommener Alko-Test ergab bei der Angeklagten einen Wert von 2,8 Promille.

Das Urteil stand aus.

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