15-Jähriger niedergestochen: Mordversuch nach einem Jahr geklärt

Der Tatort in der Pfarrgasse
Ein Schweizer war vor seiner Haustür niedergestochen worden - offenbar wurde er Opfer einer Verwechslung.

Nach einem Jahr ist es der Gruppe Kutscher des Landeskriminalamts Wien gelungen, den Mordversuch an einem 15-Jährigen zu klären. Der Schweizer war am 21. Oktober 2016 das Opfer einer Verwechslung geworden: Der geständige Verdächtige (20) wollte aus gekränkter Familienehre eigentlich dessen älteren Bruder attackieren, dem er fälschlicherweise eine Beziehung mit seiner Schwester unterstellte.

Der junge Mann war auf dem Weg zur Arbeit direkt vor seiner Haustür in Liesing niedergestochen worden. Trotz sechs Messerstichen in den Oberkörper, gelang es dem damals 15-Jährigen den Angreifer zu Boden zu bringen und um Hilfe zu rufen. Daraufhin flüchtete der Maskierte. Der Bursch schleppte sich zurück in den Gemeindebau und musste aufgrund seiner lebensgefährlichen Verletzungen notoperiert werden.

Die umfangreichen Ermittlungen der Polizei blieben zunächst erfolglos, bis kürzlich ein Hinweis zur Ausforschung des Verdächtigen führte. Am Sonntag wurde der 20-Jährige von der WEGA in seiner Wohnung in Liesing festgenommen. Der hier geborene Österreicher gab an, dass seine Attacke eigentlich dem 19-jährigen Bruder des Burschen gelten sollte.

Der 15-Jährige hätte einen Kapuzensweater getragen, weshalb er ihn verwechselt habe. Erst als dieser um Hilfe schrie, habe er seinen Irrtum bemerkt und von ihm abgelassen. Sein Motiv sei gekränkte Familienehre gewesen, da er den 19-Jährigen verdächtigte, eine Beziehung zu seiner Schwester zu haben, verantwortete sich der 20-Jährige, der Muslim sein soll. "Doch diese Beziehung hat es nie gegeben", sagte Polizeisprecherin Irina Steirer.

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