Alle Geiseln verlassen ägyptisches Flugzeug

Wenige Stunden nach der Entführung eines ägyptischen Passagierflugzeugs haben die letzten Geiseln die Maschine verlassen. Dies berichtete das zyprische Staatsfernsehen am Dienstag unter Berufung auf die Polizei. Die Maschine steht auf dem Flughafen der zyprischen Stadt Larnaka. Der Entführer wurde festgenommen.

Persönliche Motive?

Der Geiselnehmer hatte offenbar damit gedroht, einen Sprengstoffgürtel zu zünden. Dass er tatsächlich Sprengstoff bei sich hatte, wird von ägyptischen und zyprischen Behörden mittlerweile angezweifelt. Die Beweggründe des Mannes, eines Ägypter namens Ibrahim S., sind noch unklar. Erste Meldungen deuten auf persönliche Motive hin. Er soll von der Polizei gefordert haben, einen Brief an seine Ex-Frau zu übergeben, die in Larnaka lebe.

Einem Medienbericht zufolge stellt der Entführer neben persönlichen aber auch politische Forderungen. Wie das Staatsfernsehen am Dienstag unter Berufung auf die Polizei berichtete, verlangt der Mann unter anderem die Freilassung einiger oppositioneller Frauen in Ägypten.

Al-Jazeera vermeldet hingegen, er habe um politisches Asyl angesucht. Ein terroristischer Hintergrund wird auf alle Fälle ausgeschlossen.

EgyptAir 181

Das Flugzeug der EgyptAir war auf einem Inlandsflug von Alexandria in Richtung Kairo unterwegs. Die Piloten des Flugzeugs sollen nach ersten Informationen des Staatsfernsehens Kontakt mit den Fluglotsen in Larnaka aufgenommen haben und eine außerplanmäßige Landung wegen einer Entführung beantragt haben.

Der Flughafen wurde unterdessen gesperrt, Flüge über Paphos umgeleitet.