Zweifach beinamputierter Chinese bezwang den Mount Everest

Xia Boyu.
In seinem fünften Versuch meisterte der 69-jährige den höchsten Gifel der Welt. Erstmals startete er 1975 am Mount Everest.

Der an beiden Beinen amputierte chinesische Bergsteiger Xia Boyu hat den Mount Everest bezwungen. Er habe den Gipfel Montagfrüh zusammen mit sieben Begleitern erreicht, sagte Dawa Futi Sherpa vom Veranstalter Imagine Trek and Expedition. Xia trug bei dem Aufstieg Beinprothesen. Der Chinese ist der zweite doppelt Beinamputierte der Welt, der den höchsten Gipfel der Welt erreichte.

Sein erster Aufstieg kostete ihn beide Füße

Erstmals machte sich Xia 1975 als Mitglied einer chinesischen Nationalmannschaft auf den Weg zum Everest-Gipfel, dabei geriet die Gruppe in einen Sturm. Unter Sauerstoffmangel und bei eisiger Kälte erlitt Xia starke Erfrierungen und verlor in der Folge beide Füße. Seine Beine mussten 1996 unterhalb der Knie amputiert werden, nachdem Ärzte bei ihm ein Lymphom entdeckt hatten.

Zweifach beinamputierter Chinese bezwang den Mount Everest

Mit Mitte 60 startete er 2014 seinen zweiten Versuch, den Gipfel zu erreichen. Doch als bei einem Lawinenunglück 16 Sherpas ums Leben kamen, wurde die Expedition abgebrochen. Bereits im darauffolgenden Jahr kehrte Xia auf den Mount Everest zurück - und geriet in das schwere Erdbeben, das Nepal 2015 erschütterte. Eine Lawine zerstörte das Basislager, Xia musste erneut aufgeben. Bei seinem vierten Versuch 2016 machte ihm schlechtes Wetter einen Strich durch die Rechnung - 200 Meter vom Gipfel entfernt.

Der Chinese klagte sich sein Recht ein

"Den Everest zu erklimmen, ist mein Traum. Ich muss ihn mir erfüllen", sagte Xia im April. "Das ist auch eine persönliche Herausforderung, eine Herausforderung des Schicksals."

Als einziger doppelt Beinamputierter hatte zuvor der Neuseeländer Mark Inglis im Jahr 2006 den Mount Everest bezwungen. Xia wäre beinahe an einer im vergangenen Jahr erlassenen Regelung gescheitert, die doppelt Beinamputierten und Blinden den Aufstieg des Mount Everest untersagte. Doch ein Gericht hob das Verbot als diskriminierend auf.

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