"Zeitbombe": Brennender Frachter treibt seit Wochen vor Kanaren

Experten auf Begleitschiffen versuchen, Lage in den Griff zu bekommen
Schiff mit giftigem Ammoniumnitrat konnte bisher nicht gelöscht werden. Eine Explosion droht.

Seit gut zwei Wochen steht vor dem Urlauberparadies der Kanaren ein Frachtschiff mit hoch explosivem Ammoniumnitrat (Bestandteil von Düngemitteln) in Flammen.

Die "MV Cheshire" war auf dem Weg von Norwegen nach Thailand, als südwestlich der spanischen Inselgruppe in einem der Laderäume aus ungeklärter Ursache die Temperatur stieg. Ein Teil der 43.000 Tonnen Ammoniumnitrat an Bord entzündete sich, gefolgt von Explosionen.

Die 24 Crewmitglieder wurden in Sicherheit gebracht. Fotos lokaler Zeitungen zeigen hohe Rauchsäulen über dem 190 Meter langen Schiff.

Bisher gelang es nicht, einen Weg zu finden, das Feuer zu löschen, das mittlerweile auf andere Laderäume übergegriffen hat. Es ist wegen giftiger Gase und Explosionsgefahr nicht möglich, sich dem Schiff zu nähern.

Artenvielfalt

Der Frachter sei "eine gigantische Zeitbombe", warnt die spanische Linkspartei Podemos. Die britische Reederei müsse Verantwortung übernehmen, um eine Naturkatastrophe zu verhindern. Laut Meeresbiologen kann niemand sagen, welche Auswirkungen die Fracht der "Cheshire" auf die einzigartige Artenvielfalt der Kanaren haben könnte – selbst wenn sie nicht explodiert.

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