Wieder tödliche Strahlenwerte in Fukushima

Wieder tödliche Strahlenwerte in Fukushima
Zehn Sievert oder mehr - die fatalen Werte würden laut Tepco aber die Stabilisierungsarbeiten nicht behindern.

Beim japanischen Katastrophen-Reaktor Fukushima sind an einer weiteren Stelle tödliche Strahlenwerte entdeckt worden. Der AKW-Betreiber Tokyo Electric Power (Tepco) teilte selbst mit, auch in einem Lüftungsschacht seien mehr als zehn Sievert gemessen worden. Bereits am Vortag waren am Boden des Schachts ähnlich hohe Werte festgestellt worden.

Ab einer Strahlung von zehn Sievert pro Stunde erleiden Menschen in der Regel nach wenigen Sekunden schwere gesundheitliche Schäden, die zum Tod führen können. Die tatsächlichen Werte könnten sogar noch deutlich höher liegen, weil die von Tepco eingesetzten Messgeräte nur eine Strahlung von bis zu zehn Sievert darstellen können.

Arbeiten gehen weiter

Die Strahlenwerte machen das große Gesundheitsrisiko deutlich, dem die Tepco-Angestellten bei den Aufräumarbeiten an dem havarierten Atomkraftwerk ausgesetzt sind. Ungeachtet der Gefahr bekräftigte Tepco aber sein Ziel, die Reaktoren bis Jänner zu stabilisieren. Die hohen Strahlenwerte würden die Arbeiten nicht behindern. Dagegen warnten Wissenschafter den Konzern, er dürfe das Einhalten der Frist nicht über den Schutz seiner Einsatzkräfte stellen.

Seit der Atomkatastrophe im März geht auch in der japanischen Bevölkerung die Angst vor radioaktiv verseuchten Lebensmitteln um. Bei verschiedenen Produkten wurde bereits überhöhte Strahlung festgestellt. In mindestens 14 Präfekturen im Nordosten soll nun noch vor der Ernte untersucht werden, ob im dort angebauten Reis die Menge an radioaktivem Cäsium die Grenzwerte überschreitet.

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