Wieder Massenvergewaltigung mit tödlichem Ende

Eine 45-jährige Frau aus einem Dorf bei Kalkutta wurde vergewaltigt und totgeprügelt.

Während die Menschen in vielen Städten Indiens auf die Straßen gehen, um gegen sexuelle Gewalt zu protestieren, sorgt ein weiterer Fall einer Massenvergewaltigung für Entsetzen im Land. In dem Dorf Sonakhari bei Kalkutta wurde eine 45-jährige Frau von mehreren Männern vergewaltigt und zu Tode geprügelt. Die Leiche wurde später in einem Teich gefunden. Der Ehemann, der seine Frau begleitet hatte, wurde mit Säure schwer verletzt; sein Zustand war kritisch.

Ärzte kämpften in einer Klinik um das Leben des 52-jährigen Mahashin Ali. Der Mann konnte trotz seiner schlechten Verfassung über den Tathergang berichten. Mehrere Männer hätten seine Frau in einen Bambushain neben der Straße gezerrt, sagte er. „Ich wollte ihr helfen, aber es waren mindestens sieben. Vier fielen über meine Frau her, die übrigen stürzten sich auf mich, warfen mich zu Boden und schütteten mir Säure in den Mund. Ich sah noch, wie sie auf meine Frau einschlugen. Dann verlor ich das Bewusstsein.“

Todesstrafe gefordert

Von den Tätern fehlte zunächst jede Spur. Die Peiniger der 23-jährigen Studentin, die am 16. Dezember in einem Bus in Neu Delhi vergewaltigt wurde und später an ihren schweren Verletzungen starb, sind hingegen in Haft. Der Bruder der jungen Frau forderte nun die Todesstrafe für die Täter: „Der Kampf hat gerade erst begonnen. Wir wollen alle Angeklagten hängen sehen, und wir werden dafür kämpfen bis zum Ende“, sagte er.

Der Vater der jungen Frau erzählte, seine Ehefrau habe seit zwei Wochen kaum etwas gegessen. „Ich glaube, sie war nicht bereit, dem Schock über den Tod unserer Tochter ins Auge zu blicken“, sagte der Vater, der wie die ganze Familie nicht mit Namen genannt wurde.

Die Studentin war von mehreren Männern vergewaltigt und misshandelt worden. Auch ihr Freund wurde schwer verletzt. Am Samstag erlag die junge Frau in einem Krankenhaus in Singapur ihren Verletzungen, am Sonntag wurde sie in ihrer Heimatstadt Neu Delhi eingeäschert. Sechs Männer sind für die Tat wegen Mordes angeklagt. In Indien gibt es die Todesstrafe, sie wird aber nur selten vollstreckt. Der Vorfall löste im Land eine Diskussion über sexuelle Gewalt gegen Frauen aus und führte zu heftigen Protesten.

Große Traditionsclubs in der Hauptstadt Neu Delhi sagten ihre Silvesterpartys ab. Statt dessen wurde zu weiteren Mahnwachen aufgerufen.

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