Weihnachtsurlaub für Hoeneß

Der Ex-Bayern-Chef wird im Jänner Freigänger.

Wenn das Gericht zustimmt, und daran zweifelt in Bayern niemand, muss der Steuerbetrüger Uli Hoeneß, er hat 28,5 Millionen Euro Steuern hinterzogen, bald nur noch zum Schlafen ins Gefängnis "einpassieren". Wenn alles gut geht, wird seine Haftstrafe bereits 2016 auf Bewährung umgeändert. Damit wäre er frei – und mit erst 64 Jahren vermutlich zu jung für die Pension.

Mächtige Unterstützer hat der Ex-Präsident des FC Bayern. Ex-Ministerpräsident Edmund Stoiber besucht ihn regelmäßig im Gefängnis und auch die anderen Bayern-Stars sowie Fußballlegende Günther Netzer nehmen die Reise in die Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech auf sich.

Nach einem halben Jahr hinter Gittern darf Hoeneß jetzt auf Weihnachtsurlaub daheim hoffen. Das ist kein ausgesprochenes Privileg für einen Promi-Häftling, denn die für Urlaub vorgeschriebenen mindestens sechs Monate Haft hat er bis dahin abgesessen.

Juristisch schwieriger ist sein Arbeitsvertrag mit der FC-Bayern München AG. Dort will Hoeneß ab Jänner, wenn ihm der Freigang bewilligt wird, als einfacher Mitarbeiter in der Jugendabteilung werken.

"Es war sein eigener Wunsch, im Nachwuchsbereich zu arbeiten", meinte kürzlich Bayern-Präsident Karl Hopfner. Hoeneß werde einen Vertrag mit der FC Bayern München AG unterzeichnen. "Ich glaube, das ist für ihn eine unwahrscheinliche Erlösung, wenn er hier wieder in einen anderen Rhythmus reinkommt und auch wieder unter uns sein kann."

Nach getaner Arbeit muss Hoeneß abends zwar wieder in die Zelle. Wenn das Justizministerium zustimmt, hätte das den Vorteil, dass er nicht mehr nach Landsberg zurückmuss, sondern in einem bei Freigängern sehr beliebten Haus in München die Nacht verbringt. Spekuliert wird auch über ein Justizaußenstelle in Rothenfeld in der Nähe seines Hauses in Bad Wiessee am Tegernsee.

Über den Häfenalltag des mächtigen Fußballmanagers und Wurstfabrikanten ist wenig bekannt. Aus Sicherheitsgründen hat er wenig Kontakt zu seinen Mithäftlingen.

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