Waldbrand in Portugal: Todeszahl jetzt bei 62
Bei einem der schlimmsten Waldbrände in Portugals Geschichte ist die Zahl der Toten auf 62 gestiegen. Das teilte in der Nacht auf Montag die für öffentliche Sicherheit zuständige Ministerin Constanca Urbano de Sousa vor Ort mit. Inzwischen sind nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Lusa rund 2000 Rettungskräfte mit 620 Fahrzeugen im Einsatz, um das Feuer in den Griff zu bekommen.
Über 60 Menschen wurden verletzt. Die portugiesische Regierung ordnete eine mehrtägige Staatstrauer an, die bis Dienstag andauern soll.
Ein Blitzeinschlag hatte den verheerenden Brand laut Polizei in der Region Pedrogao Grande ausgelöst. Die Gegend liegt knapp 200 Kilometer nordöstlich von Lissabon. Das Feuer breitete sich wegen starker Winde rasch aus und wurde für mehrere Autofahrer auf einer Nationalstraße zur Todesfalle, als das Feuer ihre Wagen einschloss. Bilder zeigten völlig ausgebrannte Autos.
Viele Opfer verbrannten bis zur Unkenntlichkeit, auch mehrere Dörfer wurden von den Flammen eingekesselt, Dutzende Häuser zerstört.
"Tragödie schockiert durch ihre Dimension"
Ministerpräsident Antonio Costa sagte: "Die Tragödie schockiert uns durch ihre Dimension." Er sprach den Opfern sein tiefes Mitgefühl aus und dankte den unermüdlich gegen das Inferno kämpfenden Feuerwehrleuten. "Sie verdienen unsere allergrößte Hochachtung."
Einige betroffene Dörfer konnten wegen der Flammen zunächst nicht erreicht werden, weshalb mit weiteren Opfern gerechnet wurde. Es ist der Waldbrand mit den meisten Todesopfern in Portugal seit Beginn der Aufzeichnungen. Der Einsatz von Löschflugzeugen und Hubschraubern wurde immer wieder von der starken Rauchentwicklung beeinträchtigt. Die extreme Trockenheit und die starken Winde behinderten zusätzlich die Löscharbeiten. In der Region ist es derzeit sehr heiß mit Temperaturen von deutlich über 30 Grad.
Zu Beginn war die Feuerwehr nach Angaben von Augenzeugen völlig überfordert - und kaum präsent. Die EU sagte Portugal Hilfe zu. Auf Bitte des Landes würden Löschflugzeuge organisiert. Frankreich habe drei Maschinen zugesagt. Zudem helfe Spanien mit zwei Flugzeugen.
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