Waldbrände auf Ferieninsel wüten weiter

epa03803363 A helicopter helps to extinguish a fire near Andratx, Mallorca, Spain, 26 July 2013. Up to 26 people had to be evacuated due to a forest fire in the area. The fire is still active as firemen had to stop works during the night. EPA/MONTSERRAT T DIEZ
Die Feuerwehr kommt den Bränden nicht bei. Auch in Griechenland brennen die Wälder.

Beim schlimmsten Waldbrand auf Mallorca seit 1999 sind mehr als 1.600 Hektar Kiefernwald zerstört und mindestens 41 Häuser evakuiert worden. Das Feuer wütet in der Nähe der Gemeinde Andratx im Westen der spanischen Ferieninsel und ist weiterhin außer Kontrolle. Verletzte oder beschädigte Häuser wurden zunächst nicht gemeldet.

Bei Jahresrekord-Temperaturen, die während des Tages knapp 40 Grad im Schatten erreichten, bekämpften am Abend insgesamt 325 Angehörige der Feuerwehr, des Zivilschutzes und der Militärischen Nothilfeeinheit UME die Flammen. Eine weitere 70-köpfige Gruppe der UME sollte die Feuerbekämpfungsteams am Sonntag verstärken. Eingesetzt wurden den amtlichen Angaben zufolge unter anderem zehn Flugzeuge und zehn Hubschrauber. Der schwarzgraue Rauch war kilometerweit zu sehen.

Fahrlässigkeit

Das am Freitagmittag ausgebrochene Feuer hatte Hunderte Menschen in Panik versetzt. Auch ein ökologisches Ferienlager musste evakuiert werden. Starker Wind behinderte nach Angaben der Behörden noch am Abend die Löscharbeiten und begünstigte zudem die Ausweitung der Flammen. Das Feuer war Freitagmittag in der Gegend von Sa Coma Calenta ausgebrochen. Ein Mann sei unter dem Vorwurf der Fahrlässigkeit festgenommen und nach stundenlanger Vernehmung wieder vorläufig auf freien Fuß gesetzt worden, so die Behörden. Er soll Pflanzenreste verbrannt und möglicherweise so das Feuer verursacht haben.

Auch Rhodos und Kreta

Zwei Großfeuer haben auch auf den griechischen Ferieninseln Rhodos und Kreta gewütet. 4.000 bis 5.000 Hektar Waldland vernichtete allein der Brand im Süden von Rhodos, wie Behördenvertreter am Sonntag im Radio sagten. Die Feuer waren am Samstag ausgebrochen und hatten sich am Sonntag noch deutlich ausgeweitet. Über die Gemeindebezirke Lindos und den Süd-Rhodos wurde der Notstand ausgerufen, berichten griechische Medien.

Das Feuer auf Rhodos brach am Samstag gegen 16.00 Uhr nahe dem Ort Istrios aus und breitete sich wegen des starken Windes rasch aus. Zeitweilig waren mehrere Dörfer bedroht, ein Ort wurde evakuiert. In der Nacht auf Sonntag und untertags wurden die Feuerwehrkräfte der Insel mit Mannschaften vom Festland verstärkt.

"Das einzig Erfreuliche an dieser Tragödie auf Rhodos ist, dass der Wind sich kurz nach 22.00 Uhr gelegt hat", wurde der Gouverneur der Region Südägäis, Jannis Machäridis, in der Online-Ausgabe der Zeitung "Ta Nea" zitiert. Den Behörden zufolge loderte die Feuerfront am Sonntag auf einer Breite von 30 Kilometern. Um mehrere Ortschaften wurden vorsorglich Brandschneisen geschlagen.

Am Samstag brannte es zudem auf Kreta. Ein Großfeuer in der Nähe des minoischen Palastes von Phaistos im Süden der Insel vernichtete nach Medienberichten eine große Fläche Buschlandes, aber auch zahlreiche Gewächshäuser und Anbauflächen. Der minoische Palast, nach Knossos die bedeutendste Ausgrabungsstätte der Insel, sei aber nicht bedroht gewesen meldete der griechische Rundfunk.

Im Radio beschwerte sich die Bürgermeisterin der Kommune Phaistos (Festos), Maria Patrakogiorgi-Anyfantaki, dass der Löschhubschrauber erst vier Stunden nach dem Feueralarm eingetroffen sei. Das Feuer konnte Sonntag früh teilweise unter Kontrolle gebracht werden.

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