Vulkan auf Bali: 100.000 Menschen zur Flucht aufgerufen

Wegen der Gefahr eines unmittelbar bevorstehenden Ausbruchs gilt die höchste Alarmstufe.

Nach mehreren Eruptionen des Vulkans Mount Agung auf der indonesischen Insel Bali haben die Behörden am frühen Montagmorgen die höchste Alarmstufe ausgerufen. Gleichzeitig wurde eine Sperrzone im Umkreis von zehn Kilometern eingerichtet. Die nationale Behörde für Katastrophenmanagement schrieb auf Facebook, der Asche-Ausstoß am Mount Agung sei gelegentlich begleitet von "explosiven Eruptionen" und einem "schwachen Dröhngeräusch". Nachts würden zunehmend Feuerstrahlen beobachtet. "Das deutet darauf hin, dass die Gefahr eines größeren Ausbruchs imminent ist."

Vulkan auf Bali: 100.000 Menschen zur Flucht aufgerufen
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Aus Angst vor einem Vulkanausbruch haben die Behörden daher etwa 100.000 Menschen aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. Die Anrainer von zwei Dutzend Dörfern rund um den etwa 3.000 Meter hohen Vulkan Mount Agung wurden aufgefordert, ihre Unterkünfte zu verlassen. Wegen der Gefahr eines unmittelbar bevorstehenden Ausbruchs gilt die höchste Alarmstufe. Das Gebiet wurde im Umkreis von zehn Kilometern zur Sperrzone erklärt.

Flughafen geschlossen

Über dem Vulkan ragt mittlerweile eine etwa vier Kilometer hohe Rauchsäule in den Himmel. Der internationale Flughafen der Insel nahe der Hauptstadt Denpasar ist geschlossen. Es wird befürchtet, dass Vulkanasche die Triebwerke der Flugzeuge beschädigen könnte. Mehrere Tausend Urlauber sitzen deshalb auf Bali fest.

Schon Mitte September hatten alle Anzeichen auf einen unmittelbar bevorstehenden Ausbruch hingedeutet. Mehr als 130.000 Menschen flohen damals aus ihren Dörfern im näheren Umkreis des Vulkans. Knapp 25.000 leben bis heute in Notunterkünften. Der Vulkan war zuletzt in den Jahren 1963 und 1964 ausgebrochen. Damals kamen etwa 1.200 Menschen ums Leben.

Vulkanischer Hotspot

In Indonesien befinden sich 129 aktive Vulkane. Das Land mit seinen mehr als 17.000 Inseln liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring. Dort stoßen tektonische Platten aufeinander, so dass sich besonders häufig Erdbeben und Vulkanausbrüche ereignen.

Der rund 40.000 Kilometer umfassende Feuerring besteht größtenteils aus einer Reihe von Inselbögen wie den Aleuten, den Kurilen und dem indonesischen Archipel. Er verläuft im Osten von Chile über Peru und die Westküste der USA bis nach Nord-Alaska und im Westen von Japan über Südostasien bis zu den Pazifik-Inseln. Die Plattenverschiebungen verursachen Schwächezonen und Risse, durch die Magma an die Oberfläche gelangt.

Ausbruch verursachte Hungersnot

Besonders folgenschwer waren die Ausbrüche der Vulkane Tambora, Krakatoa und Kelud. 1815 brach der Tambora auf der Insel Sumbawa östlich von Bali aus, 12.000 Menschen wurden unmittelbar getötet. Der Ausbruch verursachte eine Hungersnot, der weitere 80.000 Menschen zum Opfer fielen.

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