Vermisste Journalistin: Vorwürfe gegen U-Boot-Eigentümer verschärft

Nach dem Untergang eines selbst gebauten U-Boots wird in Dänemark eine schwedische Journalistin vermisst. Gegen den U-Boot-Tüftler erhärtet sich der Verdacht der schweren fahrlässigen Tötung.

Knapp eine Woche nach dem mysteriösen Verschwinden der schwedischen Journalistin Kim Wall verschärfen die Behörden in Dänemark ihren Vorwurf gegen den verdächtigen U-Boot-Eigentümer. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 46-jährigen Dänen nun schwere fahrlässige Tötung vor, wie dänische Medien am Mittwoch berichteten. Zuvor hatte der Vorwurf fahrlässige Tötung gelautet.

Der Zusatz einer "schweren" fahrlässigen Tötung wird den Medienberichten zufolge verwendet, wenn etwa ein Autofahrer unter Einfluss von Alkohol oder Drogen einen Unfall mit Toten verursacht. Darauf stehe eine Höchststrafe von bis zu acht Jahren, berichtete die Nachrichtenagentur Ritzau.

Spurlos verschwunden

Die 30-jährigen Schwedin Kim Wall war zuletzt am Donnerstag gemeinsam mit dem Verdächtigen an Bord des privaten U-Boots "UC3 Nautilus" gesehen worden. Seitdem fehlt jede Spur von ihr. Das Schiff sank in der Nacht zu Freitag vor Kopenhagen. Die Polizei geht davon aus, dass der Verdächtige es absichtlich versenkte. Er selbst wurde gerettet und kam in Untersuchungshaft. Der Mann bestreitet die Vorwürfe.

Schwedische und dänische Beamten sowie Helfer einer schwedischen Rettungsorganisation haben die Gewässer einschließlich der Öresund-Meerenge zwischen Dänemark und Schweden bisher erfolglos nach der Journalistin abgesucht. Wegen der Strömung in der Meerenge könnte eine Leiche auch vor Schwedens Küste angespült werden, erklärte die dänische Polizei.

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