Vatikan gründet Kommission gegen Pädophilie

Papst Franziskus
Die Reformen in Rom nehmen Gestalt an. Die Kommission wird zum Schutz von Kindern und Opfern eingesetzt.

Der Papst hat die Einrichtung einer Kommission zur Vorbeugung der Pädophilie und zum Schutz der Kinder beschlossen. Ziel ist, Minderjährige und Opfer von sexuellem Missbrauch in der Kirche zu schützen. Dies berichtete der US-Kardinal Sean Patrick O'Malley, Mitglied des achtköpfigen Kardinalsrates für die Kurienreform, der seit Dienstag im Vatikan tagt. Der Papst habe einen Vorschlag angenommen, der die Kardinalskommission eingereicht hatte. Franziskus folge somit den Weg, den sein Vorgänger Benedikt XVI. eingeschlagen hatte, berichtete O'Malley bei einer Pressekonferenz am Donnerstag im Vatikan.

Die Kommission soll Vorschläge für Initiativen zum Kinderschutz, sowie Bildungsprogramme für Priester, Seminaristen und Religionslehrer verfassen, die mit Minderjährigen arbeiten. Außerdem soll die Zusammenarbeit mit den zivilen Behörden zur Bekämpfung von sexuellem Missbrauch in der Kirche gefördert werden, betonte O'Malley.

Der Kardinalsrat für die Kurienreform wird am Donnerstagabend im Vatikan seine dreitägigen Beratungen beenden. Auch der Papst nahm am Donnerstag an den Gesprächen teil. Anfang Oktober hatten sich die Kardinäle zum ersten Mal getroffen und unter anderem über Maßnahmen für eine Reform der Kurie besprochen. Die Kommission soll jedoch nur beraten und Vorschläge erarbeiten, Entscheidungen trifft Papst Franziskus. Neben der Kurie stehen auch die Probleme in der Führung der Weltkirche auf ihrer Agenda.

Das erste Treffen zwischen dem Papst und den im Mai ernannten Würdenträgern hatte im Oktober stattgefunden. Die Kardinalskommission wird wieder vom 17. bis 19. Februar tagen, kurz vor dem Kardinalskonsistorium, das vom 21. bis 23. Februar geplant ist, teilte der vatikanische Pressesprecher, Pater Federico Lombardi, mit.

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