US-Raumfrachter "Cygnus" bei Start explodiert

Die Explosion der "Cygnus"
Die Rakete war auf dem Weg zur Internationalen Raumstation ISS, sie explodierte Sekunden nach der Zündung.

Eine Rakete mit dem unbemannten Raumtransporter "Cygnus" ist am Dienstag beim Start im US-Bundesstaat Virginia explodiert. Das Unglück ereignete sich sechs Sekunden, nachdem die Antares-Rakete um 18.22 Uhr Ortszeit (23.22 Uhr MEZ) gezündet worden war, wie auf Live-Bildern des TV-Senders der US-Raumfahrtbehörde NASA und auf der CNN-Seite zu sehen war. Die Ursache des Unfalls ist nach NASA-Angaben noch unklar.

Unterdessen gab es einen Erfolg für Moskau: Nur wenige Stunden nach dem Unglück hob vom Kosmodrom in Baikonur (Kasachstan) am Mittwoch planmäßig ein russischer Versorgungstransporter für die ISS ab. Derzeit arbeiten drei Russen, zwei US-Amerikaner und der Deutsche Alexander Gerst auf dem Außenposten der Menschheit in rund 400 Kilometer Höhe.

Verletzte oder gar Tote am Boden scheint es laut einem Kommentator des TV-Senders nicht gegeben zu haben, allerdings seien "erhebliche Sachschäden" entstanden.

Auf Twitter tauchten kurz nach der Explosion erste Fotos auf:

Die "Cygnus"-Versorgungskapsel des privaten Unternehmens Orbital Sciences sollte etwa 2,2 Tonnen Material zur internationalen Raumstation ISS bringen. Dort sind zurzeit sechs Raumfahrer stationiert. Drei von ihnen, darunter der Deutsche Alexander Gerst, sollen in zwei Wochen nach 165 Tagen auf der ISS zur Erde zurückkehren. Ihre Nachfolger, ein russischer Kosmonaut und zwei US-Astronauten, sollen zwei Wochen später auf der Raumstation eintreffen.

Private Unternehmen führen seit mehreren Jahren im Auftrag der NASA Versorgungsflüge zur ISS aus, während die Astronauten mit russischen Sojus-Kapseln ins All gebracht werden. Die US-Raumfahrtbehörde stellte ihr eigenes Shuttle-Programm im Sommer 2011 nach drei Jahrzehnten vor allem aus Kostengründen ein, will aber wieder einsteigen - nicht zuletzt, um die derzeitige Abhängigkeit von Russland in der bemannten Raumfahrt zu beenden.

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