Ungarn: Insassen von Flüchtlingslager beendeten Hungerstreik

Flüchtlinge in einem Flüchtlingslager nahe der serbischen Grenze
Die Protestaktion in dem Lager nahe der rumänischen Grenze hatte am Montag begonnen.

Die Insassen des ungarischen Flüchtlingslagers in Bekescsaba haben ihren Hungerstreik nach Angaben der Einwanderungsbehörde beendet. Die Protestaktion in dem Lager nahe der rumänischen Grenze hatte am Montag begonnen. 94 der 102 Flüchtlinge in Bekescsaba beteiligten sich.

Medien in Ungarn berichteten am Mittwoch über die Forderung der Hungerstreikenden nach der Ausreise aus Ungarn: Sie seien in Ungarn eingesperrt, dabei wolle die Regierung gar keine Flüchtlinge im Land. "Wir sind Flüchtlinge und keine Verbrecher", stand demnach auf einem Transparent der Protestteilnehmer.

In der Zeit des Streiks hatte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) Ungarn wegen der Inhaftierung und Abschiebung von zwei Bangladeschis nach Serbien verurteilt. Budapest muss den Klägern jeweils 10.000 Euro Entschädigung zahlen, lautete das Urteil. Die rechtskonservative Regierung in Budapest bezeichnete das Urteil in einer Erklärung gegenüber dem Portal "hvg.hu" als "unfassbar", soll Ungarn doch dafür bezahlen, dass es Europas Grenzen schütze.

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