UN-Hilfsplan für syrische Flüchtlinge in der Türkei

Syrische Flüchtlinge in einem bei Gaziantep.
Hilfsbedarf wird auf 3,5 Milliarden Dollar taxiert.

Die Vereinten Nationen haben am Montag einen Hilfsplan im Umfang von 3,5 Milliarden Dollar (3,26 Mrd. Euro) zur Versorgung der syrischen Flüchtlinge in der Türkei vorgestellt. Mit dem Geld sollen zum einen die Flüchtlinge gezielt unterstützt werden, zum anderen soll der örtlichen Bevölkerung bei ihrer Aufnahme geholfen werden.

Die UNO begrüßte, dass die Türkei den Flüchtlingen bereits Zugang zu Bildung, Krankenversorgung und dem Arbeitsmarkt gewährt. "Die Türkei hat Erfahrung, wie eine große Zahl von Flüchtlingen und Migranten auf vernünftige Weise unterhalten werden können", sagte die örtliche UNO-Koordinatorin Irina Vojackova-Sollorano in Ankara. Mit seinem Beispiel zeige das Land, dass es "keinen Grund zur Panik" gebe. In der Türkei leben derzeit rund 2,75 Millionen syrische Flüchtlinge. Davon sind 300.000 in staatlichen Lagern untergebracht, der Rest lebt in den Gemeinden.

Der Hilfsplan für die Türkei ist Teil des sogenannten Regional Refugee & Resilience Plan 2017-2018 (3RP), der am 24. Jänner in Helsinki vorgestellt worden war. Insgesamt umfasst der 3RP für die Türkei, den Libanon, Jordanien, den Irak und Ägypten 4,6 Milliarden Dollar. Im vergangenen Jahr wurde der Hilfsplan von den UNO-Mitgliedsländern zu 66 Prozent finanziert, was mehr was als im Jahr zuvor, aber noch immer deutlich zu wenig.

"Türkei braucht und verdient deutlich mehr Unterstützung"

Den Löwenanteil für die Versorgung der Flüchtlinge in der Türkei trägt die Regierung in Ankara selbst. "Die Türkei braucht und verdient deutlich mehr Unterstützung", sagte Jean-Marie Garelli vom UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR in der Türkei. Insgesamt sind elf UN-Organisationen sowie 26 nichtstaatliche Partnerorganisationen an dem Hilfsplan beteiligt.

Für die UNO besteht eine Priorität darin, den Zugang zu Bildung zu verbessern. Noch immer gehen rund 380.000 Flüchtlingskinder in der Türkei nicht zur Schule. Auch sollen die Ernährung, der Zugang zum Gesundheitssystem sowie zum Arbeitsmarkt verbessert werden. Nach UN-Angaben leben viele Syrer in Armut, weshalb sie teilweise gezwungen sind, zu betteln, ihre Kinder arbeiten zu schicken oder noch im Kindesalter zu verheiraten.

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