
© APA/AFP/YURIY DYACHYSHYN
Rechtsextreme griffen Treffen von Homosexuellen an
In Lwiw wurden trotz Polizeiaufgebots Rauchgranaten und Steine geworfen.
Im Westen der Ukraine haben knapp 200 Rechtsextreme ein Hotel angegriffen, in dem eine Veranstaltung fĂŒr die Rechte von Homosexuellen abgehalten wurde. Als ein paar Dutzend Homosexuelle das Hotel in Lwiw verlieĂen, warfen die Rechtsextremen Rauchgranaten und Steine.

GesprÀche statt Verhaftungen
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International erklĂ€rte, dies sei nicht der erste Angriff auf Homo- und Transsexuelle in der Ukraine. Diese "homophobe Gewalt" sei darauf zurĂŒckzufĂŒhren, dass die TĂ€ter straffrei blieben und die Behörden nicht angemessen reagierten, erklĂ€rte die Amnesty-Chefin in der Ukraine, Tetjana Masur. Die Polizei teilte laut örtlichen Medien mit, dass keiner der Angreifer festgenommen worden sei. Die Beamten hĂ€tten aber pĂ€dagogische "GesprĂ€che" mit ihnen gefĂŒhrt.
"Provokation und Zeichen eines teuflischen Krieges"
Lwiw ist eine Hochburg der Nationalisten. Die attackierte Veranstaltung hatte schon im Voraus fĂŒr Kontroversen gesorgt. In einem Schreiben an die Stadtverwaltung hatte die griechisch-katholische Kirche der Ukraine die Veranstaltung als "Provokation und Zeichen eines teuflischen Krieges" bezeichnet.
HomosexualitĂ€t wird in der Ukraine immer noch stigmatisiert. Der erste Marsch fĂŒr die Rechte von Homosexuellen fand erst 2013 in Kiew mit knapp hundert Teilnehmern statt. Im folgenden Jahr wurde er abgesagt, weil die Polizei sich auĂerstande erklĂ€rte, die Sicherheit der Teilnehmer zu garantieren.
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