Thailand-Anschläge: Spur führt in den Süden
Polizeichef schließt erstmals muslimische Rebellen als Täter nicht aus.
Nach der Serie von Bombenanschlägen in Thailand mit vier Toten gibt es erstmals einen klaren Hinweis der Behörden auf eine mögliche Täterschaft muslimischer Rebellen. Der Polizeichef des Landes teilte am Montag mit, die meisten Verdächtigen stammten aus den südlichen Provinzen an der Grenze zu Malaysia und seien keine Buddhisten.
Die Ermittler gehen laut Polizeichef Chakthip Chaijinda davon aus, dass eine Gruppe von mehr als 20 Menschen hinter den koordinierten Angriffen steckte.
Am 11. und 12. August waren innerhalb weniger Stunden insgesamt elf Sprengsätze im Badeort Hua Hin, auf der Insel Phuket sowie im äußersten Süden Thailands explodiert, zudem gab es mehrere mutmaßliche Brandanschläge.Unter den mehr als 30 Verletzten war auch eine Österreicherin.
Hua Hin liegt rund 200 Kilometer südlich der thailändischen Hauptstadt Bangkok und ist ein beliebtes Reiseziel bei in- und ausländischen Touristen. Der am schwersten von den Anschlägen getroffene Badeort fürchtet nun einen Rückgang des Tourismus. Der Tourismus ist ein wichtiger Faktor im thailändischen Wirtschaftsleben und macht mindestens zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus.
Für Thailands Militärführung ist die Anschlagserie ein Rückschlag. Nachdem sie sich 2014 an die Macht geputscht hatte, stellte sie sich als Garant für Stabilität und Sicherheit dar. Wenige Tage vor den Anschlägen hatte die Militärführung in einer Volksabstimmung eine neue Verfassung absegnen lassen, die Kritiker als Versuch einer Zementierung der Militärherrschaft werten.
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