Südafrika lässt den Dalai Lama nicht einreisen

Dalai Lama
Ärger mit China unerwünscht: Wenn sich in Kapstadt die Nobelpreisträger treffen, wird der Dalai Lama fehlen.

Südafrika lässt den Dalai Lama nicht zu einem Gipfeltreffen von Friedensnobelpreisträgern einreisen. Grund für die Verweigerung eines Visums sei offenbar die Furcht vor Ärger mit China, sagte ein Vertreter des Dalai Lamas am Donnerstag. Die südafrikanische Regierung habe ihn darüber am Telefon informiert, sagte Nangsa Choedon der Nachrichtenagentur AFP.

Ein Sprecher des südafrikanischen Erzbischofs und Friedensnobelpreisträgers Desmond Tutu sagte, wenn Südafrika an dem Einreiseverbot festhalte, könne dies zu einem Boykott des für Oktober geplanten Friedensgipfels in Kapstadt führen. Andere Gäste hätten für diesen Fall ihr Fernbleiben angekündigt.

Mit Humor genommen

Es ist nicht das erste Mal, dass Südafrika aus Furcht vor chinesischem Unmut dem geistlichen Oberhaupt der Tibeter die Einreise verweigert. Vor drei Jahren konnte der Dalai Lama nicht zum 80. Geburtstag Desmond Tutus kommen. Damals scherzte der Dalai Lama, er freue sich schon auf die Einladung zum 90. Geburtstag, um die südafrikanische Regierung erneut auf die Probe zu stellen.

Auch dieses Mal reagierte das Oberhaupt der Tibeter auf seine eigene Weise: Auf Twitter wurde am Donnerstag eine Botschaft veröffentlicht, die Südafrika nicht direkt anspricht, aber so verstanden werden könnte: "Eine Haltung zu entwickeln, die sich mehr mit anderen beschäftigt, reduziert Ängste und stärkt Freundschaften", heißt es da.

Die chinesische Führung wirft ihm eine Kampagne für die Unabhängigkeit Tibets vor und nutzt ihren wachsenden politischen und wirtschaftlichen Einfluss in der Welt regelmäßig, um andere Regierungen unter Druck zu setzen. Nach dem Willen Pekings sollen sie den Kontakt zum Dalai Lama einschränken und ihm keine öffentliche Plattform gewähren.

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