Smolensk-Katastrophe: Fremde Leichenteile in Kaczynski-Grab
Nach dem Fund fremder Leichenteile im Grab des verunglückten polnischen Präsidenten Lech Kaczynski ist der politische Streit um die Flugzeugkatastrophe von Smolensk neu entbrannt. Die Fehler bei der Identifizierung der Absturzopfer seien ein Skandal, sagte die Sprecherin der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS), Beata Mazurek, am Freitag nach Angaben der Agentur PAP.
Sie machte die Vorgängerregierung dafür verantwortlich. Warschauer Behörden zufolge wurden im Grab Kaczynskis, des Bruders von PiS-Chef Jaroslaw Kaczynski, sterbliche Überreste von zwei weiteren Menschen entdeckt. Darüber hatte zunächst die "Märkische Oderzeitung" (MOZ) berichtet.
Bisher wurden 24 Särge geöffnet - das Ergebnis ist laut der Warschauer Generalstaatsanwaltschaft erschütternd, wie CNN und "Guardian" berichten. In Lech Kaczynskis Sarg wurden Teile von zwei anderen Leichnamen entdeckt. Neun der 96 Toten wurden am Unglücksort komplett vertauscht.
"Im besten Fall schlampig, im schlechtesten Fall böswillig"
Magdalena Merta, die Witwe eines bei dem Unglück ums Leben gekommenen Ministerialbeamten, sagte gegenüber der staatlichen polnischen Nachrichtenagentur PAP, der Umgang Russlands mit den Leichen sei „im besten Fall schlampig, im schlechtesten Fall böswillig“ gewesen. Die Ergebnisse der Exhumierungen könnten die angesichts der Ukraine-Krise ohnehin sehr angespannte Beziehung zwischen Polen und Russland nun zusätzlich belasten.
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